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Blutstuten in Island: Neuer Tierschutzverein gegründet

18.03.22
von IPZV e.V.
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Tierschutzverein "Samtök um dýravelferð á Íslandi"

Der neue Tierschutzverein Samtök um dýravelferð á Íslandi/Animal Welfare in Iceland (kurz SDÍ) hat sich das Thema Blutstuten in Island zu seiner Priorität gemacht. Sie wollen die Qualen der Blutstuten stoppen und haben ein Statement sowie einen Q&A Bereich über Blutstuten auf ihrer Homepage veröffentlicht. Das ausbleibende Handeln des vorherrschenden Tierschutzvereins (DÍS) gegen diese auf das Schärfste zu verurteilende Praktik, führte zur Gründung eines neuen Vereins. Darin wurde eine besondere „Blutstuten Arbeitsgruppe“ gebildet, der diverse Tierärzte angehören, ein Jurist, zwei Humanmediziner, ein Ethiker und Pferdezüchter und Trainer (darunter Marietta Maissen und Pétur Behrens).

Mitglied der o.g. AG und Tierärztin Ingunn Reynisdóttir (Tochter von Reynir Aðalsteinsson) legt in ihrem jüngst veröffentlichten Artikel dar, dass es keine Gesetze oder Vorschriften gibt, die speziell für Blutstuten gelten. Blutstuten sind demnach Pferde, wie jedes andere Pferd. Für sie gelten die gleichen Gesetze und Vorschriften über das Wohlergehen und die Pflege aller Tiere.

Der Gesetzentwurf im Parlament: 

Zur Zeit liegt der Gesetzesentwurf von Inga Sæland (Flokkur Fólksins, Opposition) im Industrial Affairs Commity vor (Verlauf des Entwurfes). Dieser wird aber wahrscheinlich vom Parlament abgelehnt oder verläuft im Sande. Das wurde deutlich auf der parlamentarischen öffentlichen Besprechung am 23.02.2022. Die einzelnen Reden der Parlamentarier lassen darauf schließen, dass der Gesetzesentwurf im Falle einer Abstimmung von der Mehrheit abgelehnt würde.

Der besondere Untersuchungsausschuss (starfshópur um blóðmerar) mit vier Vertretern aus dem Ministerium Food, Agriculture and Fisheries, MAST (Veterinary Authority) und Ethikrat muss an die Ministerin Svandís Svavarsdóttir bis zum 01. Juni einen Bericht abgeben. Der neue Tierschutzverein SDÍ vermutet, dass der Ausschuss darauf plädiert die Blutstutenindustrie weiterhin zu erlauben, allerdings mit verschärften Auflagen.

SDÍ ist der Meinung, dass die Blutstutenindustrie nicht im Einklang mit dem Regelwerk zum Schutz des Pferdes (Regelwerk 910/2014) ist. Diese Meinung vertreten sie auch vor dem besonderen Untersuchungsausschuss (starfshópur um blóðmerar) und haben um ein Treffen mit der Ministerin Svandís Svavarsdóttir gebeten, um die Bedenken vorlegen zu können. 

Für den IPZV e.V. muss das Wohlergehen des Pferdes, der Respekt und die Verantwortung für ein Lebewesen an erster Stelle stehen und darf niemals Wettbewerbs- oder kommerziellen Einflüssen unterliegen. Nicht nur der IPZV, sondern auch die FEIF verurteilt diese Praktiken und die Misshandlung von Stuten auf Blutfarmen. Wir begrüßen die Entscheidung der Europäischen Kommission, den Import und die inländische Produktion von PMSG zu stoppen und unterstützen alle Maßnahmen des Tierschutzvereins SDÍ und der isländischen Behörden, um dieses Verfahren in Island vollständig zu unterbinden.

Unser isländischer Partnerverband hat ebenfalls gegen die Art der Behandlung der Pferde auf den Blutfarmen protestiert, distanziert sich aber nicht von der Blutentnahme zur Serumgewinnung, die auf Island ein lohnendes Geschäftsmodell ist. Die internationalen Proteste und nicht zuletzt die Anstrengungen des Tierschutzvereins SDÍ werden hoffentlich dazu führen, dass auch Island diese Praktiken verbietet.

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