Islandpferde im Schlosspark Bad Berleburg
Am Sonntag, den 11. September 2011 war es soweit: Islandpferde "entweihten" den fürstlichen Reitplatz im oberen Schlosspark in Bad Berleburg. Hier trainieren ansonsten ausschließlich die Pferde des Fürstenhauses zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg und im speziellen die von Prinzessin Natalie, die erfolgreich für Dänemark in schweren Dressurprüfungen startet und mit der dänischen Mannschaft Bronze bei der Olympiade in China erritt.
Das Ambiente: Ein mit Rasen und Rosenbeeten gestalteter Park, gekieste Wege, alte bis sehr alte Bäume, eine Mauer darum herum und ein hübscher kleiner Torbogen, durch den wir einritten. Im Hintergrund das Schloss (ist schon ein Schloss!) und in der Verlängerung des Reitplatzes die Orangerie, ein sehr hübscher Bau (Barock?), der uns, das heißt alle Teilnehmer für die Siegerehrungen und Abschlussworte ein Dach über dem Kopf bot.
Islandpferde-Vorstellung
Morgens kann man sich noch nicht vorstellen, welches Wetter uns erwartet: Strahlender Sonnenschein, vereinzelte Wölkchen, aber die Drohungen des Wetterberichtes sind auch da. Kaum in Bad Berleburg angekommen spüren wir die ersten Regentropfen.Der Aufbau unseres Richterpavillons ist noch im Trockenen zu bewältigen, auch während des Ablaufens der Quadrille ist noch alles gut. Die ersten Neugierigen kommen in den Schlosspark, die ortsansässigen Mitreiter sind schon längst vor Ort, auch Styrmir Arnason und Milena Kaucic haben sich eingefunden, Jacqueline Uelpennich, die Bereiterin von Günther Weber in Zachow hat den weiten Weg auf sich genommen und hat den jungen, sehr vielversprechenden Fagur vom Schlossberg im Gepäck, von Webers Stammgestüt in Breitenbach kommt Uwe Sassmannshausen mit Hlynur frá Kjarnholtum, dem Stammhengst des Gestütes.
Gastland Island in Berleburg
Beginn der Premiere für den fürstlichen Reitplatz und die Organisatoren des Berleburger Literaturplasters mit Gastland Island, in dessen Rahmen wir das Islandpferd vorstellen sollten als Auftaktveranstaltung einer Reihe von Lesungen und Ausstellungen isländischer Autoren und Künstler, die sich noch über den ganzen Oktober hinzieht (www.literaturpflaster.com).
Blitz, Donner, Stromausfall
Und was für ein Beginn: Blitz und Donner (hat Christine eigentlich immer in ihre Musikkreationen eingebaut), Stromausfall, damit fällt die Begrüßung der mehr als 500 Zuschauer sehr kurz aus, wir reiten Á Sprengisandi in unseren Kostümen, aber erst einmal ohne Musik, auf die wir so stolz sind, da wir sie selbst eingesungen haben, plötzlich ist der Strom wieder da und alles läuft gut, auch der Regen - bis in die Unterhosen. Es stellt sich die Frage des Durchziehens der Veranstaltung, aber da auch das fürstliche Haus unter ihrem Pavillon ausharrt gibt es kein Vertun, es geht weiter.
Schauhestadagar, wunderbare Gangpräsentationen und Equitana-Schaubild
Tapfere Reiterinnen und Reiter aus Bad Berleburg und Umgebung starten ebenso wie die Wällerwindler mit einem Lächeln und guter Laune in den einzelnen Wettbewerben des Schauhestadagars, während dem die Leistungen von der Richterin Ulrike Ketter für die Zuschauer kommentiert werden.
Hlynur frá Kjarnholtum wird von Uwe an der Hand vorgestellt, fachkundig kommentiert von Franzi Endres, die die Gesamtmoderation der Veranstaltung übernommen hat. Styrmir, Milena und Jacqueline zeigen Huginn, Fagur und Valur von Schlossberg, eine wunderbare Gangpräsentation.
Leider werden im Laufe des Nachmittags die Zuschauer weniger. Wenn man nur darum steht und beregnet wird, wird auch ein sommerlicher Landregen irgendwann kalt. Trotzdem zeigt Styrmir noch Hrani vom Schlossberg. Und was für einen Hrani: in allen Gängen, durchgymnastiziert, geschmeidig und auch auf dem inzwischen doch schweren, nassen Boden des Dressurvierecks im Zügelüberstreichen. Tolle Leistung!
Aber auch der Wäller Wind lässt es sich nicht nehmen zum Abschluss sein diesjähriges Equitana-Schaubild zu zeigen, wenn auch ohne Kostüme. Die Zuschauer danken mit großem Applaus.
Fazit
Eine schöne Werbeveranstaltung für unser Islandpferd (so wie sich es Prinzessin Natalie gewünscht hat), von Freizeit über Zucht bis Sport war alles dabei, das Publikum war tapferer als man gehofft hat und bei gutem Wetter wäre es ein wirkliches Event geworden!