Südroute Tag 6 - Über die schöne blaue Donau
Vormittags, nach einem ausgiebigen Frühstück in der Morgensonne des Innenhofes bei Familie Stoiber starteten wir die wunderschöne Strecke an der Isar von Oberpöring bis zur Staustufe Prielweichs bei Plattling. Das sind ungefähr 8 km am Fluss entlang, die wir (ich mit Handpferd) im Wechsel zwischen Schritt, Tölt oder Trab nahmen, manche der Gruppe zuckelten auch ganz gemütlich hinterher.
Kurz vor dem geplanten Pausenplatz bei Prielweichs überfielen uns die Mücken ganz fürchterlich, was unsere Pferde völlig verrückt machte. Am Pausenplatz wartete unser Trossfahrer, der Franz, und war schon fast genauso genervt von den Stechviechern wie die Pferde. Wir saßen ab, nahmen die Trensen ab, um die Pferde grasen zu lassen, und begannen damit, sämtliche verfügbaren Mückensprayflaschen zu leeren, und Fliegendecken über zu ziehen. Meine Roka – 20 Jahre alt und im Kopf immer noch im Besitz mit eines sehr jungen Vogels… riss sich los und machte sich auf den Weg zurück Richtung Oberpöring. Ging doch immer geradeaus, oder?
Nachlaufen ging nicht, nicht einmal nachreiten war möglich (Kati saß noch auf ihrer Momo), und auch die nachfolgenden, langsameren Reiter veranlassten bei ihr nur noch mehr Tempo – aber eben in die entgegengesetzte Richtung! Das Handpferd kurz und hoch am Baum angebunden, sprang ich mit Franz ins Auto, und wir fuhren den Weg neben Damm, so schnell wir konnten: „schneller, Franz, gib Gas!“ „Ja wieso, wo ist sie denn, die kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben?“ Nach 4 km sahen wir sie munter oben auf dem Damm entlang traben, überholten sie ein gutes Stück, dann sprang ich raus, sprintete die Böschung hoch und breitete die Arme aus hohohooo…, sie blieb stehen und meinte: „na gut, dass Du endlich da bist!“ Also – Zaumzeug drauf und wieder zurück marsch, marsch, damit die anderen am Pausenplatz in den Mückenschwärmen nicht so lange warten müssen. Wir sind fast das ganze Stück galoppiert, kamen an und sind dann schnellst möglichst weiter geritten. Madam hat nicht einmal sonderlich geschnauft, sondern hätte gerne weiterhin Tempo gemacht!!! Das hat man von gutem Konditionsaufbau vor dem Ritt – und dann nur halbtags reiten!
Dann gingen wir dann aber manierliches, langsames Tempo bis zum Demeterhof Apflböck in Kleinweichs, wo wir ein wohlmundendes und sehr bekömmliches, leichtes Mittagessen einschließlich Kaffee und Kuchen bekamen. Glücklicherweise waren hier – etwas von der Isar entfernt – die Mücken gleich viel weniger, so dass auch die Pferde sich entspannen konnten.
Über die blaue Donau…
… sind wir alle mit der Fähre gefahren, von Stephansposching nach Mariaposching (bei Deggendorf). Neun Pferde mit ihren Reitern haben prima Platz gehabt und gingen auch ohne zu zögern drauf.
In der zweiten Gruppe fuhren dann der Trosswagen und unser VW-Bus mit Pferdeanhänger nach, und weil die Fähre eine ganz gemütliche ist, auf die man schon eine Zeitlang wartet, bis sie wieder zurück ist, kamen wir mit den Autos zur gleichen Zeit am Tagesziel Sommersdorf an der Donau an, wie die Reitergruppe.
Morgen haben wir einen Ruhetag - und ich glaube, ich gehe mit meinem offensichtlich völlig unausgelastetem Pferd ausgiebig in die Reithalle…
Text und Foto Katja Kellner
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