Wanderreitwoche Herbstalbritt - Eroberung der Schwäbischen Alb…
Und da war er. Endlich! Endlich ging es wieder los. Der Wanderritt bei Familie Winkler im schönen idyllischen Zollernalbkreis.
Freitag, 26. September 2014 - für viele schon der Anreisetag. Ohne Stress und Hektik wurden nach einer herzlichen Begrüßung von Hannes Winkler - unserem Rittführer für das kommende Wochenende - die großzügigen, perfekt aufgebauten Paddocks bezogen. Für unsere Ponys das Wichtigste, rein, Nase runter und die Welt war in Ordnung. Danach ging es sofort an die Versorgung der Reiter mit einem kühlen Bier oder Wasser (pur oder mit ein- bis zweistelligen Prozentpunkten). Aber auch ohne dem waren wir gut drauf und freuten uns auf den Ritt.
Nach ausgiebigen Begrüßungsrunden der jeweils eintreffenden Gespanne ging es gegen Abend in den Adler in Thanheim zu Helga. Trotz ihrer über 70 Jahre hat sie ihre Gaststätte voll im Griff. Und ganz besonders ihre schwäbische Köstlichkeit. Auf die hat sich so manch einer von uns schon den ganzen Tag gefreut - die sauren Kutteln. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatte war, dass der Baileys so schnell geleert wurde. „Schuld“ daran war sicher die reiterliche Verstärkung aus der Schweiz...
Samstag 31 Reiter, 36 km. Wir Reiter machten uns bei schönstem Sonnenschein, bester Laune und frisch geputzten Ponys auf, die Gegend um die Burg Hohenzollern zu erobern. Unter der Rittführung von Hannes ging es auf den Berg Zeller Horn über die typische urwüchsige Heidelandschaft der Schwäbischen Alb vorbei am Zollersteighof und Nägelehaus. Dank einiger technisch hervorragend ausgerüsteter Reiter haben wir dabei nachgewiesene 1.080 Höhenmeter überwunden.
Sonntag, 35 Reiter, 30 km. Immer im Schatten der Burg Hohenzollern ging es über viele Wiesenwege Richtung Weilheim. Im großen Bogen um Weilheim dann weiter zu den großen Linden und am Nachmittag wieder Richtung Thanheim.
Bei der Rittführung wurde Hannes tatkräftig von Thomas Schneider als reiterlicher Souffleur unterstützt, denn Thomas hat große Teile der wunderbaren Samstagsstrecke ausgetüftelt und war damit mitverantwortlich für das Strahlen in unseren Gesichtern bei den vielen schönen Töltstrecken im Wald und auf den Wiesenwegen.
Wir ritten zu zweien oder zu einem, je nachdem, was die Situation erforderte. Wir plauschten und teilten unsere wunderbaren Geschichten, die uns täglich unsere felligen Begleiter erzählen. Und wer wollte, der trällerte sich ein Liedchen... und Rolf wollte immer :-)
Gegen frühen Samstagabend kehrten wir zurück nach Thanheim. Auf den üppig saftigen Paddocks konnten sich unsere Pferde über Nacht ausruhen und die Akkus aufladen, während wir Reiter hungrig bei Apostoli im Gasthaus Traube zusammenkamen. Wir haben gelacht, den Tag nochmal in Worte gefasst, gesungen und getrommelt. Die nicht so textsicheren unter uns sangen einfach mit dem leuchtend apfelgrünen „Spickzettel“ mit. Aber bei „Mendocino“ und der „Reeperbahn nachts um halb eins“... üben wir dann doch no a wengle. Die berühmte Pizzahymne ließ Apostoli (obwohl Grieche, dennoch mit der Kunst des Pizzabackens bestens betraut) kreativ werden und bescherte den fröhlichen Sängern zu später Stunde eine dampfende, leckere Stärkung. Natürlich in Form einer riesengroßen runden Pizza, mit allem druff, was geht.
In den Pausen und zur Mittagszeit wurden wir hervorragend vom Helferteam versorgt. Pferd und Reiter konnten essen, trinken und ausruhen. Am Samstag zur Mittagsrast genossen wir knackige Grillwürstchen und ein sonniges weitläufiges Panorama. Tja und Sonntag? War es fast ähnlich, ein sonniges weitläufiges Panorama (diesmal mit Blick auf die Burg Hohenzollern) und die Würstchen waren leckere Maultäschle. Doch eins war an beiden Tagen gleich, Walter und seine süßen Sünden im Korb, unermüdlich Runde um Runde drehend, damit die Reiter ja nicht unterzuckerten.
Beide Tage prägten ebenfalls sorgfältige Hufkontrollen - im wirklichen Sinne - Bilanz: Samstag zwei verlorene und wiedergefundene Eisen / Sonntag zwei verlorene und wiedergefundene Eisen. Doch aufgrund einzelner perfekt ausgestatteter Wanderreiter, waren das Werkzeug und ausreichend Nägel immer gleich zur Hand.
Es war ein fantastisches Spätsommerwochenende. Vielleicht ein wenig zu warm für die Ponys, aber die Süßen waren unermüdlich und fleißig und haben alle mit Bravour durchgehalten.
Ein herzliches Dankeschön an all die Helfer bei Hannes, die mit Begeisterung im Einsatz waren, im Vorfeld zum Ritt, in den Pausen beim Ritt und in der Nachsorge vom Ritt. Ein ganz besonderer Dank an Dagmar, Rike und Oma Winkler, an Gundi, Peter, Michi und Thomas Schneider, an Gerda und Trossfahrer Walter Resch sowie an Heidi, Isabell und Tobias Beck.
Danke! Wir haben den Ritt genossen und freuen uns auf's nächste Jahr!
Adèle Erben