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Wir (Trainer) sind die Anwälte der Pferde

28.11.16
von Swantje Renken
Fortbildung am 17./18.11.2011 auf dem Basselthof bei Marlise Grimm

Da war es ´mal wieder soweit. Eine Fortbildung musste her. Nicht dass ich wirklich viel Zeit mit meiner Trainertätigkeit verbringe – zu viel  Zeit geht  im täglichen Alltag unter – aber …. und eigentlich finde ich die Regelung auch gut …. Also im Internet die Liste der Fortbildungen angeschaut. Der Zeitpunkt muss passen, der Ort erreichbar und das Thema spannend…

Dass Thema „Exterieur, Interieur und Gangveranlagung einschätzen – sinnvoll und pferdegerecht ausbilden“  fand ich sehr interessant, der Termin nicht ganz perfekt und der Ort mit 380 km Entfernung gerade so o.k.

Beim weiteren planen stellte sich heraus, dass der Termin tatsächlich nicht ganz perfekt war. Zeitgleich mit verschiedenen Messen in Hannover, wurde schnell  klar dass günstige Übernachtungsmöglichkeiten rar sind.

Der Download-Link für das Herunterladen der Unterrichtsunterlagen kam  etwas sehr kurzfristig, nämlich am 16.11. im Laufe des Vormittags. Das versetzte mich dann noch ´mal schnell unter Stress….

Egal.  Am 17.11. um 6:00 Uhr losgefahren und fast pünktlich angekommen. Sehr zu meiner angenehmen Überraschung waren meine Mitstreiter/innen ebenfalls vielfach nicht hauptberufliche Trainer, so dass der Kopfstress „was will ich eigentlich zwischen all den Profis hier“ schnell abfiel. Und ab dann wurde es einfach nur noch gut.

Marlise verstand es uns das Thema praxisnah näher zu bringen. Zunächst begannen wir mit etwas Theorie. Die wichtigsten Punkte des Exterieurs für das Reiten wurden am Skelett erläutert.  Eine Stichpunktliste für die Betrachtung der Pferde ausgegeben. Und schon ging es in die Praxis. Aufgeteilt in 3 Gruppen erhielten wir Zeit für die Beurteilung unserer zugeteilten Pferde. Die Pferde wurden aufgestellt und zunächst nur das Exterieur beurteilt. Dann im Freilauf kam schon manche Verwunderung. Wollte doch manchmal das gute Exterieur nicht zum Freilauf passen. Stellte sich das Pferd so ganz anders dar.  Alle Pferde wurden in der Gesamtgruppe analysiert und diskutiert.

Am Nachmittag ging es dann auch noch ans Reiten. Jeweils einer der Gruppe sollte die zu geteilten Pferde Reiten, die anderen versuchten mit Ratschlägen Hilfestellung zu leisten. Wieder folgten Diskusionen bzw Besprechungen. Der erste Tag ging so sehr kurzweilig, aber trotzdem anstrengend zu Ende.

Am Tag 2 machten wir weiter mit der Besprechung unserer gewonnenen Erkenntnisse. Es wurden die Fakten aus der Exterierbeurteilung, dem Freilauf und dem Reiten zusammengetragen und dann ein Trainingsziel und ein evt. Stundenziel für die nächste Reiteinheit entwickelt.  Wie sollte der weitere Trainingsplan für das jeweilige Pferd aussehen? Die Reiter konnten neu gewählt werden oder auch bleiben. Ich versuchte dann auch mein Glück. Und wieder einmal kam die Erkenntnis, dass es dann noch´mal anders ist. Selber Reiten und Fühlen kann das Bild des Pferdes noch einmal verändern.  Die anderen der Gruppe gaben einen begleitenden Unterricht dazu. Am Nachmittag wurde wieder alles zusammengetragen und besprochen. Allgemeine Fragen  beantwortet. Zu guter Letzt erarbeiteten wir allgemeine Grundprinzipien einer sinnvollen Ausbildung des Pferdes.  Entlassen auf die Autobahn, fuhr ich dann  hoch motiviert in Richtung Heimat.

Fazit. Es waren zwei  interessante und lehrreiche Tage.  Abseits vom täglichen Stress  wieder einmal eigentlich bekannte Zusammenhänge in Erinnerung rufen und verdeutlichen. Dinge die man bisher aus „dem Bauch heraus“ gemacht  hat, bekamen hier durch ein Fundament aus Theoretischen Zusammenhängen mehr Sicherheit. 

Sehr in meinem Gedächtnis bleibt mir der einleitende Satz von Marlise:

Wir (Trainer) sind die Anwälte der Pferde.

Text: Susanne Rebel 

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