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Sportausschuss tagte in Kassel

22.10.13
von Lutz Lesener

Am 19./20. Oktober kam der Sportausschuss des IPZV in Kassel zusammen. Unter Leitung von Sportwartin Britta Hassel ließen die Mitglieder die Turniersaison 2013 gemeinsam Revue passieren und diskutierten Änderungen für das Jahr 2014.

Natürlich standen die Weltmeisterschaften im eigenen Land als das Saisonhighlight schlechthin im Mittelpunkt der Rückschau. IPZV-Kadermanagerin Susanna Wand war nach Kassel gekommen, um dem Sportausschuss aus erster Hand von der WM zu berichten, und zeigte sich mit dem Abschneiden des deutschen Teams sehr zufrieden. Neben dem von Frauke Schenzel errungenen Weltmeistertitel bei den Erwachsenen wurden auch die von Johanna Beuk, Charlotte Passau und Lissy Schaaf errittenen Goldmedaillen in der Young Riders-Wertung von den Anwesenden als herausragende Erfolge gewürdigt.

Susanna Wand präsentierte nach dem Rückblick auch konzeptionelle Überlegungen, mit denen Bundestrainer Magnús Skúlason seinen Kader auf die WM 2015 im dänischen Herning vorbereiten will. Unter anderem soll die Mitteleuropäische Meisterschaft für den rund ein Dutzend Reiter starken Bundeskader zum Höhepunkt der Saison 2014 werden.
Der Bundestrainer kann 15 der zunächst 40 deutschen MEM-Startplätze daher nach eigenem Ermessen besetzen, um die Vorbereitung der Kaderreiter so wie eine WM-Qualifikation gestalten zu können. 

Qualifikation zur MEM
Die restlichen 25 Plätze im MEM-Kontingent sollen nach dem Willen des Sportausschusses über ein neues Qualifikationssystem vergeben werden: Ausschlaggebend ist die Saisonbestleistung einer Kombination bis vier Wochen vor der Mitteleuropäischen Meisterschaft, die vom 7.-10. August in Brunnadern (Schweiz) stattfindet. Als Mindestnorm gelten dabei die DIM-Qualifikationsgrenzen. Der IPZV wird eine Anmeldemöglichkeit für alle interessierten Reiter schaffen, über die dann die jeweiligen Bestleistungen der potenziellen Teilnehmer verfolgt werden können, so dass jederzeit ein transparenter Blick auf den aktuellen Stand der Qualifikation möglich ist. Der quantitative Schwerpunkt wird auf der Teilnahme an den Prüfungen T1, T2, F1 und V1 liegen. Für die Passdisziplinen und die Gruppenprüfungen T3, T4, F2 und V2 wird vorab eine Quote beschlossen, ebenso für die Zahl von Startplätzen, die für Young Riders bereitstehen.
Bei einer Aufstockung des deutschen Starterkontingents werden die zusätzlichen Plätze ebenfalls nach diesem Schema vergeben.

Futurity auf der DIM
Weiterhin verabschiedete der Sportausschuss die probeweise Durchführung eines Futurity-Wetbewerbs auf der Deutschen Meisterschaft 2014. Fünf- und sechsjährige Nachwuchspferde, die bereits auf einer Futurityprüfung gute Ergebnisse erzielt haben, sollen so die Chance erhalten, sich auf der DIM miteinander zu messen. Aktuell ist vorgesehen diesen Wettbewerb jeweils in den Zwischen-WM-Jahren auszutragen; die Zahl der Startplätze ist begrenzt.

In der Saison 2014 tritt eine lange vorbereitete Regeländerung der FEIF in Kraft, nach der die Fünfgangprüfungen F1 und F2 nur noch auf 250-m-Bahnen geritten werden können. Der Sportausschuss plädiert für die Aufnahme einer Fünfgangprüfung (Arbeitstitel: F4) in den nationalen Prüfungskatalog, die auf Hallenturnieren und kleinen Bahnen ausgeschrieben werden kann. Die Ergebnisse dieser Prüfung werden nicht in das Leistungsklassensystem einfließen und keine Qualifikation für andere Turniere oder Prüfungen zulassen.

Grünes LIcht für neue Zeitmessanlage
Als unbefriedigend empfanden die SpA-Mitglieder in diesem Jahr die Rahmenbedingungen der Passrennen während der WM-Qualifikation: Obwohl mehrere Jahresweltbestleistungen erzielt wurden, hatten die Resultate keine Chance auf Anerkennung als Weltrekord, da die verwendeten Zeitmessanlagen teilweise nicht den Anforderungen des internationalen Islandpferdeverbandes entsprachen. Vor diesem Hintergrund votierte der Ausschuss einstimmig dafür in eine neue Zeitmessanlage zu investieren.

Außerdem brachte das Gremium in seiner zweitägigen Zusammenkunft noch eine Zahl kleinerer IPO-Änderungen auf den Weg: Betroffen hiervon sind u.a. Spring- und Gehorsamsprüfungen und das Beschlagsregelwerk für Veranstaltungen nach IPO AI 4.5 (Hestadagar, WWI etc.), das nun auch die Nutzung alternativer Beschlagsformen ermöglicht.

Im mittel- bis langfristigen konzeptionellen Bereich beschäftigte sich die Tagung mit möglichen Weiterentwicklungen der klassischen Töltprüfungen durch Ansätze wie "Tölt in Harmony" oder "Töltfimi" sowie Optionen zur Vermittlung hochtalentierter Sportpferde an ebenso talentierte Reiter.
Sobald die Beschlussvorlagen des Sportausschusses die noch folgenden Gremien Präsidium und Länderrat passiert haben, werden sie separat veröffentlicht.


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