DJIM 2012: Wenn eine Badewanne einen Pfau und einen Weihnachtsmann überholt
Mit der Dämmerung gingen die Temperaturen am Samstag Abend auf der DJIM endlich zurück – bloß gut, denn bei den Teamspielen der Landesverbände ging es heiß her. In einem Parcour aus verschiedenen Disziplinen musste sich jedes Teammitglied beweisen: Im Kartoffel-Slalom, beim Seilspringen, mit dem Hoola-Hoop-Reifen oder beim Hürden-Springen – jeder konnte zeigen, was er kann. Alle legten sich unter lautem Jubel und Anfeuerungsrufen ihrer Teamkollegen mächtig ins Zeug. Nach Abschluss des Parcours mussten drei Teammitglieder sich über die gesamte Strecke einen Medizinball zuwerfen, ohne ihn fallen zu lassen. War das geschafft, galt es für jeden Einzelnen über die Strecke zu sprinten – ein spannendes Finale unter vielstimmigen anfeuernden Rufen von der Seitenlinie.
Um halb zehn war es endlich so weit: Die Teamspiele gingen in eine Pause, denn die ersten Pferde fanden sich geschmückt und mit kunstvoll verkleideten Reitern am Rand der Ovalbahn für den Mitternachtstölt ein. Unter großem Jubel ritten die 19 Teilnehmer in die Ovalbahn ein. Viele hatten sich und ihre Pferde mit bunten Lichtern dekoriert, darunter beispielsweise die Meerjungfrau, das Teufelchen, "Klein-Island, das Land aus Feuer und Eis", die Badewanne, der Tiefschlaf und das Glühwürmchen.
Überhaupt gab es viele kreative Kostüme, die dem begeisterten Publikum alle einzeln von Sprecher Henning Drath vorgestellt wurden. Neben dem Jurypreis für den schönsten Tölt gab es auch einen Zuschauerpreis für das tollste Kostüm, der durch die Intensität des Beifalls und Jubels entschieden werden sollte. Nach der Vorstellungsrunde folgte die erste Runde im Tölt.
Zur Belustigung aller – und wahrscheinlich zu Ehren des "Nikolaus auf Geschenkebeschaffung" – fand diese zum Lied "Last Christmas" von Wham! statt – bei 22 Grad im Hochsommer. Im Anschluss an jede Runde baten die Richter zwei Pferde mit ihren Reitern aufs Grün, die verbliebenen konnten im langsamen Tölt, beim Tempowechsel oder im schnellen Tempo Tölt zeigen, wie gut sie diese Gangart beherrschen. Dabei war es schön und lustig zugleich anzusehen, wie eine leuchtende Badewanne einen reich geschmückten Pfau überholte oder "Der töltende Bunny" sich mit dem "König der Löwen" maß.
Ins Finale schafften es der König der Löwen ebenso wie das bayerische Madl und die Meerjungfrau. Da es in der Zwischenzeit dunkel geworden war und in Vorbereitung für die im Anschluss fortgesetzten Teamspiele wurde für die Siegerehrung die Flutlichtanlage in Betrieb genommen. Letztendlich war es die Meerjungfrau, als die sich Tomke Bouda mit ihrem Fengur verkleidet hatte, die die Jury am meisten von ihrem Tölt überzeugen konnte und unter lautem Beifall und viel Jubel vom Publikum gefeiert wurde. Die Jury hatte für den Publikumspreis drei Favoriten vorgegeben, zwischen denen das Publikum durch begeisterten Beifall seinen Liebling bestimmen konnte. Zur Wahl standen die Badewanne, der Pfau und der Tiefschlaf. Am lautesten applaudierten die vielen Zuschauer am Ende für den Pfau, der glücklich seinen Preis entgegen nahm.
Mit einer Ehrenrunde wurden die Gewinner des Mitternachtstölts Tomke Bouda, Annika Marie Joerger und Carina Maaßen gefeiert – aber eigentlich hatten alle gewonnen, denn alle Teilnehmer zeigten einen schönen Tölt und präsentierten individuelle und sehr kreative Kostüme, was vom Publikum durchweg mit viel Begeisterung gefeiert wurde.
Und während die Pferde von der Bahn geführt und die Lichter aus den Mähnen entfernt wurden, machten sich die Teams der Landesverbände bereit für die Fortsetzung ihrer Spiele. Bis in den späten Abend wurden mit großer Unterstützung aller Umstehenden Höchstleistungen erbracht. Ein rundum gelungener Abschluss für einen Tag voller erfolgreicher Ritte, Wetterkapriolen und wunderschön laufender Islandpferde.