DJIM 2015: Erste Meister geehrt

Die DJIM 2015 hat auf dem Bockholts-Hoff von Silke Köhler in Schneverdingen begonnen. Alice Schofield hat sich von Baden-Württemberg aus auf den Weg gemacht, um dort mit ihrem Hraðbodi vom Wiesenhof den Jugendkader BW zu vertreten. Seit Sonntag lebt sie nun vorübergehend in Schneverdingen in unmittelbarer Nähe zu ihren Pferden und fiebert mit allen Mitstreitern auf dieser DJIM mit. Sie erzählt uns in den kommenden Tagen von ihren Erlebnissen und wird uns über die Prüfungen zweimal täglich berichten. Schon heute war es spannend, denn in der Passprüfung der Junioren und Jugendlichen wurden wie im Speedpass der K.L. die Meister auserkoren. Sie heißen Elisa Schröder (J1), Viktoria Große (H1) und Charlotte Feuerstein, die sich in der K.L.-Klasse als einzige an den Speedpass gewagt hat und die 100m-Strecke mit tollen 9,5 Sekunden absolvierte im zweiten Durchgang.

Nicht alle konnten kommen

Doch beginnen wir am Anfang dieser DJIM: Wie jedes Jahr findet die DJIM zwar spät im Turnierkalenderjahr statt, aber dennoch sind nicht überall bereits Ferien. Im Landesverband Baden-Württemberg merkt man das deutlich. Mit 25 Jungen Reitern sind es diesmal wesentlich weniger süddeutsche Starter als sonst. Auch andere Landesverbände betrifft das, wie beispielsweise Bayern. Dort sind ebenfalls noch zwei Wochen lang keine Ferien – zu lange für viele Eltern und so manche Schule, um die jungen Reiterinnen und Reiter für eine ganze Woche vom Unterricht zu befreien.

Paddock-Aufbau

Wer allerdings anreiste, der musste zunächst - nach meist längerer Anfahrt - seine Paddocks und Zelte aufbauen. Beim Landesverband Baden-Württemberg gab es dafür eigens eine Verantwortliche, die etwas früher anreiste. Anita König sondierte das Gelände und wies dann jedem seine Fläche zu. So war sichergestellt, dass jeder die gleiche Größe bekam und jeder wusste sofort, wo er hin musste. Das machte es den Anreisenden viel einfacher bei der Ankunft. Auf anderen Flächen konnte man beobachten, dass der Paddock-Aufbau nicht so koordiniert ablief. Dennoch stehen inzwischen alle abgesteckten Koppeln und die Pferde sind gut untergebracht.

Über mich - Alice Schofield

Meine Aufgabe diese Woche ist es, über die DJIM ein wenig zu berichten. Ich bin 20 Jahre alt, bin bereits auf der MEM im letzten (4. Platz in der T4) und vorletzten Jahr sowie auf der WM 2013  für Frankreich gestartet. Auf der DJIM reite ich dieses Jahr T2 und Viergang sowie Tölt in Harmony. Wir sind mit vier Pferden angereist. Eines reitet mein Bruder, eines meine Freundin und ich reite meinen Hraðbodi vom Wiesenhof in den Prüfungen. Ein weiteres Pferd wird für einen im Anschluss an die DJIM geplanten Wattritt eingesetzt, auf den wir uns schon alle sehr freuen. Doch zunächst einmal werden wir die DJIM genießen, diese eine Woche, in der es um Gemeinschaft und Miteinander, aber auch um die Wettkämpfe geht.

DJIM-Dienstag: Mit Regen in den Tag gestartet

Bereits am Sonntag sind wir angekommen. Die darauf folgende Nacht war kühl. Doch dann wurde es wärmer und nachts konnte man gut schlafen. Ausgeruht ging es deshalb heute in den ersten Prüfungstag, an dem Trail, Töltprüfungen für die unterschiedlichen Altersklassen, Fünfgang F2 und Viergang V2 für die Junioren, das Fahnenrennen und die ersten Meisterprüfungen anstanden: Passprüfung für Junioren und Jugendliche sowie der Speedpass K.L. Der Tag begann mit leichten Regenschauern. Mal stärker, mal gar nicht kam regnete es bei 20 bis 22°. Erst gegen Mittag gingen die Temperaturen dann auf 24° ohne Sonne hoch. Eben richtig angenehmes Wetter zum Reiten.

In den ersten Prüfungen (Y.C.T7, L.L.T7 und J4.T3) regnete es immer wieder, was sich irgendwie wie ein schlechter Start anfühlte. So konnte man anfangs einige traurige Gesichter unter den Reitern sehen, aber auch die ersten glücklichen Mienen, die in die Finals gekommen sind. Die Finalisten sind unten aufgelistet. Bei den mit einem * versehenen Prüfungen qualifizieren sich die Plätze 1 bis 5 für die LK 1-3-Ritte der Vorentscheidungen am Donnerstag und Freitag. T3 wird also in T1 starten, T4 in T2, V2 in V1 und F2 in F1. Glückwunsch an alle, die heute Vormittag einen Schritt weiter kamen!

Trail und Fahnenrennen

Am Nachmittag ging es dann rund auf der Ovalbahn und im Dressurviereck: Ab 14 Uhr startete der Trail für die Jugendlichen. Und kurz vor 17 Uhr versuchten die Junioren, Kinder L und Kinder M ihr Können beim Fahnenrennen zu beweisen. Pia Festerling mit Venus vom Erlengrund startete als einzige in der K.M.-Klasse und schaffte den zweiten Rundlauf mit Bravour. In der K.L. konnte Jette Soltész mit Lind vom Aligser Hof im zweiten Lauf die beste Zeit reiten. Sie startete gleich zweimal und war mit Bjarki vom Aligser Hof deshalb auch noch Zweitschnellste. Das Junioren-Fahnenrennen bestritt Lisa Dickmänken mit ihrem Tangó vom Fassenhof dank eines wirklich rasanten Ritts in beiden Durchgängen für sich. Mit 30,81 Sekunden beim zweiten Lauf war sie bei der Siegerehrung die strahlende Gewinnerin. Gefolgt von Lasse Schiff auf Snæra vom Herrenland (37,58 Sekunden) und Elisabeth Marie Mai mit Reykur vom Ostetal (39,64 Sekunden).

Die ersten Meistertitel: Passprüfung und Speedpass

Am Abend dann wurde es richtig spannend: Die Passprüfungen der Junioren und Jugendlichen standen auf dem Plan. Da gab es wirklich schöne Läufe zu beobachten, vor allem bei den auf den ersten Plätzen rangierenden. Das waren wirklich tolle Läufe und ein schneller Pass. Unser Landesverbands-Fanzelt stand leider so, dass wir direkt in die Sonne schauen mussten - die Teilnehmer starteten mit der Sonne im Rücken und wir waren am Ende der Strecke positioniert. Dafür konnten wir aber auch genau sehen, wie die Pferde in den Pass gelegt wurden. „Schaukeln“ nennt das Moderator Henning Drath manchmal bei seiner Moderation. Aber für uns sah dieses Hin- und Herbiegen einfach nur lustig aus.

Besonders schönen Pass präsentierte dabei die Berliner Juniorin Victoria Große mit ihrem Krummi vom Pekenberg. Sie war bereits auf der DIM in Neuler vor zwei Wochen äusserst erfolgreich und zeigte nun auch hier in Schneverdingen ihr Können im Passreiten. Ein echtes Nachwuchstalent, das sich jetzt Deutsche Jugendmeisterin in der Passprüfung nennen darf. Aber auch der Zweitplatzierte Alexander Fedorov mit Hrólfur frá Hafnarfirði war toll anzusehen, wie auch Anna-Alice Kesenheimer mit Vídalín frá Hamrahóli.

Bei den Jugendlichen zeigte Elisa Schröder mit Skeifa vom Mönchhof die beste Leistung und wurde damit ebenfalls Deutsche Jugendmeisterin in dieser Disziplin.

Am Ende des Tages startete dann noch Charlotte Feuerstein mit Gáta vom Pfaffenbuck II in der K.M.-Klassse im Speedpass über 100m und konnte mit einer Zeit von 9,50 Sekunden die Meisterschärpe mit nach Hause nehmen. Herzlichen Glückwunsch an die frischgebackenen Meister.

Nun geht es weiter mit der Welcome-Party. Gestern bereits gab es ein Come-Together-Event, bei dem sich alle näher kennenlernen konnten und alles abgeklärt und erläutert wurde. Auch bei der anschließenden Jugendreiterversammlung war das Zelt voll. Nur die Zuschauer an der Ovalbahn sind noch nicht so zahlreich. Aber es ist ja auch erst Dienstag. Und dank der Fan-Ecken, die jeder Landesverband in Schneverdingen hat, bekommt jeder Reiter auch die entsprechende Unterstützung für seine guten Ritte.

Morgen dann geht es auf der DJIM weiter mit Trail, Springprüfung und Reiten im leichten Sitz (letztere beides Meisterprüfungen) sowie diversen Gangprüfungen auf der Ovalbahn. Abends dann stehen die Passrennen 250m und 150m für die Junioren und die Jugendliche an (1. und 2. Lauf). Und abends freuen wir uns auf den traditionellen Länderabend. Aber morgen dazu mehr…

Ganz unten findet ihr übrigens noch eine Bilderstrecke von Uli Neddens, die neben der Siegerehrung des Fahnenrennens auch noch einige weitere Impressionen dieses DJIM-Dienstags zeigt.

Ein Bericht von Alice Schofield, notiert von Charlotte Erdmann
Bilder: Uli Neddens