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12. IPZV Jugendtagung auf dem Wiesenhof

22.10.18
von IPZV e.V.

Unter der Leitung von Heike Grundei als Chefin des Ressorts Jungend und Dani Gehmacher als Organisatorin und Gastgeberin fand die diesjährige Jugendtage vom 5. – 6. Oktober auf dem "bewährten Geläuf" des Weisenhofs statt.

Themen der als Trainerfortbildung für alle drei Stufen ausgeschriebenen Veranstaltung waren "Centered Riding" und "die neue IPO-Idee", also zwei hochattraktive Themen, und entsprechend schnell waren auch die 50 Plätze ausgebucht.

Für den Themenblock "Centered Riding" konnten mit Susan Harris und Peggy Brown zwei Referentinnen aus den USA auf Weltklasseniveau gewonnen werden. In drei Referaten und drei Demonstrationen in der Reithalle wurden zunächst die Anatomie und Biomechanik des Pferdes in didaktisch hervorragender Weise erklärt.

Besonders beeindruckend war das "Visible Horse", einem geduldigen Isi bei dem auf der einen Körperhälfte das Skelett, auf der anderen die Hauptmuskelpartien aufgemalt waren. Gerade in der Bewegung an der Longe konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer direkt sehen, was der vielzitierte Satz "der Motor ist beim Pferd hinten" bedeutet. Nicht weniger interessant war Peggy als "Visible Rider" im Skelettanzug, die veranschaulichte, was die Gangarten mit dem Reiterkörper machen und wie sich Sitzfehler auswirken.

Abgeschlossen wurde der Block durch drei Beispielstunden die zeigten, wie die Ideen des "Centered Riding" in den Unterricht auf unterschiedlichen Entwicklungsstand der Reiterinnen einfließen können. Aufgrund der einfachen und daher einprägsamen inneren Bilder, mit denen dieser von Sally Swift entwickelte Ansatz sehr stark arbeitet, lässt sich die Balance der Reiter/Pferd-Kombination wirkungsvoll verbessern.

Der zweite Themenblock "Die neue IPO-Idee", der von Anna-Katharina Rostock als Referentin bestritten wurde, hört sich zunächst vielleicht etwas trocken an, war aber ebenfalls äußerst spannend. Mit zwei Referaten und einer ausführlichen Demonstration auf der Ovalbahn des Wiesenhofs wurden von Reiterinnen und ihren Pferden der aktuelle Stand der erneuerten T 8 und T 7 ebenso gezeigt wie Tölt-in-Harmony oder neue Ideen wie eine Tölt-Geschicklichkeit.

Grundidee ist, dass insbesondere in den leichten Prüfungen das reiterliche Geschick und nicht das Gangpotential der Pferde primär bewertet werden soll. Genial war auch die direkte Gegenüberstellung einer Aspalttölt-Prüfung aus den 60er Jahren und einer heutigen T 1 Töltpreis-Prüfung. Mehr als alle Worte zeigte dies in eindrucksvoller Weise, welche unglaubliche Entwicklung die Islandpferdeszene in den letzten rund fünf Jahrzehnten durchlaufen hat.

Insgesamt war die nun schon 12. Jugendtagung auf dem Wiesenhof eine überaus gelungene Trainerfortbildung auf allerhöchstem Niveau mit vielen Erkenntnissen und umsetzbaren Anregungen für die praktische Unterrichtsarbeit.

Zum großartigen Gelingen haben sicher auch das herrliche Herbstwetter, die schon berühmte Gastfreundschaft des Gästehauses sowie die Infrastruktur des Wiesenhofs mit all den beteiligten Reiterinnen und Pferden und der wie am Schnürchen laufen Organisation des komplexen Ablaufs ihren nicht unerheblichen Anteil beigetragen.

 

Stefan Halle (Text/Photo)

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