Coronavirus: Unterstützung für Reitschulen
Film stellt Hygienekonzept dar / Argumentationshilfe für Gruppenunterricht
Warendorf (fn-press, 30.11.2020 | 09:00 Uhr)
Sport ist ein wichtiger Faktor für das gesunde Aufwachsen von Kindern. Um die Auswirkungen der coronabedingten Einschränkungen für die Kinder zu minimieren und weil entsprechende Hygienekonzepte bestehen, spricht sich der organisierte Sport dafür aus, dass Reitunterricht auch in Gruppen wieder erlaubt wird. Dass gerade im Reitsport Bewegung auch in der Gruppe infektionsfrei möglich ist, zeigt Reitschulbetreiberin Ulrike Mohr. Sie hat einen Film gedreht, der zum einen den Behörden aufzeigt, dass Gruppenunterricht mit maximalen Infektionsschutz geht. Zum anderen können andere Reitschulen diesen Film als Argumentationshilfe im Gespräch mit ihren örtlichen Behörden einsetzen.
„Aus den Gesprächen mit vielen anderen Reitschulen wurde mir klar, dass die Ämter sich nicht vorstellen können, wie es in einer Reitschule abläuft und warum es möglich ist, den dort üblichen Gruppenunterricht zuzulassen.“ So sei sie auf die Idee mit dem Film gekommen, erklärt Pferdewirtschaftsmeisterin Ulrike Mohr, die vier Kinderreitzentren in drei Bundesländern betreibt. „Die Kinder leiden unter den pandemiebedingten Einschränkungen. Gerade das Pferd bietet Bewegung verbunden mit sozialer, emotionaler und körperlicher Nähe. Hier kann infektionsfrei mit dem Pferd oder Pony gekuschelt werden. Und das auch im Gruppenunterricht, denn mit und auf dem Pferd haben die Reitschüler automatisch großen Abstand zueinander.“ Zudem bewegen sich die Kinder überwiegend draußen. Selbst in der Reithalle herrschen – anders als in geschlossenen Sporthallen – Außenbedingungen.
„Wir sehen die Not der Kinder und auch der Reitschulen. Deshalb unterstützen wir die Initiative von Ulrike Mohr und machen diesen Film möglichst vielen Reitschulen für ihre Gespräche mit den örtlichen Behörden zugängig“, sagt Thomas Ungruhe von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Leiter der Abteilung Vereine, Umwelt, Breitensport, Betriebe. Der Film findet sich zusammen mit Empfehlungen für das Gespräch mit Behörden auf der FN-Homepage bei den Tipps für Vereine unter www.pferd-aktuell.de/coronavirus. „Zeigen Sie den Film bei Ihrem persönlichen Termin mit den Ämtern. Dann werden Ihre Argumente und Ihre Erklärungen leichter verständlich.“
Inhaltlich ist der Film ein Appell an die Entscheider in den Behörden, Reitschulen für die Kinder offen zu halten. Gestützt wird das Anliegen im Film durch die Aussagen eines Arztes und einer Kinderpsychologin. Eine Krankenhaushygienikerin und Virologin bestätigt, dass das Infektionsrisiko in Reitschulen vor dem Hintergrund der Abläufe im Reitunterricht als auch der Hygienekonzepte gering ist. Auch die Deutsche Sportjugend (dsj) spricht sich dafür aus, dass der Kinder- und Jugendsport in Coronazeiten differenziert ermöglicht wird: „Der organisierte Sport wird natürlich auch künftig alles daransetzen, bei der Eindämmung der Corona-Pandemie mitzuhelfen. Gleichzeitig besteht die Herausforderung, den zwingend notwendigen Infektionsschutz mit der emotionalen und körperlichen Gesundheit, dem so wichtigen Kinderrecht auf Erholung, Spiel und Freizeit und dem Recht auf Bewegung von Kindern und Jugendlichen in Einklang zu bringen“, heißt es in einem Positionspapier der dsj, in dem sie einen Vier-Stufen-Plan für den Kinder- und Jugendsport vorstellt.