Equitana-Sonntag: Horsemanship mit Islandpferden
Sonntag geht's auf die Equitana - da darf ein Besuch im Islanddorf nicht fehlen. Dort wird Helmut Bramesfeld vom Islandpferdehof Solarvik zu Gast sein, der seine bekannte Freiheitsdressur zeigt. Wir sprachen mit ihm über Natural Horsemanship, das für ihn nicht einfach nur "Spielkram" ist, sondern der Aufbau einer engen Beziehung zum Pferd.
Über Helmuts Natural Horsemanship mit Gangpferden
Helmut Bramesfeld begeisterte bereits im Norden, wo er mit seinem Hof in Neumünster beheimatet ist, auf zahlreichen Vorstellungen mit seiner Freiheitsdressur. Nun wird er diese am Sonntag, 15.3., auch auf der Equitana präsentieren. "Ich arbeite frei (ohne jegliches Zaumzeug ) zeitgleich mit drei Pferden." erklärt er uns. "Ich arbeite mit ihnen vom Boden aus und reite sie ebenso ohne Zaumzeug in allen fünf Gangarten. Meine Arbeit liegt irgendwo zwischen Natural Horsemanhhip, Freiheitsdressur und Sportreiten. Ich bezeichne meine Arbeit (bis ich irgendwann mal eine bessere Bezeichnung gefunden habe) als "Natural Horsemanship mit Gangpferden"."
Balance zwischen Vertrauen und Respekt
Doch für Helmut Bramesfeld ist diese Arbeit mit seinen Islandpferden weit mehr als nur ein bisschen Training. "Die Basis meiner "Arbeit" ist der Aufbau, der Ausbau und die Pflege einer engen/besonderen Beziehung zu meinen Pferden. Sie sollen völlig angstfrei und respektvoll mit mir ein Team bilden, in dem ich die Leitung habe. Die Säulen dieser Beziehung sind Vertrauen, Respekt und Kommunikation über Körpersprache. Nur wenn die Balance zwischen Vertrauen und Respekt völlig ausgewogen ist, können die Pferde wirklich entspannen, zuhören und die "volle Leistung" zeigen." erzählt Helmut.
Kommunikation in Pferdesprache
Wenn Helmut mit seinen Pferden seine Freiheitsdressur präsentiert, sieht alles sehr harmonisch aus. Aber wie gelingt einem das? "Ziel ist es, den Pferden immer wieder klar zu machen, dass sie die Entspannung und Sicherheit, die sie suchen, nur MIT mir und in meinem Team finden. Sie lernen mit der Zeit, dass es sich lohnt, mir zuzuhören und auf meine Zeichen zu achten. Sie erkennen, dass ich sie in ihrer ureigenen Natur erkenne und respektiere und dass ich ihnen eine Chance gebe, sich mir gegenüber zu öffnen. Ich erreiche durch mein Training, dass mir die Pferde ihre "unmittelbare Gesprächsbereitschaft" signalisieren und mit mir durch ihre Sprache kommunizieren. Ziel ist nicht der sogenannte "Gehorsam" sondern eine aktive konstruktive Mitarbeit der Pferde." so Helmut Bramesfeld.
Und er erläutert weiter: "Die freie Arbeit ohne Zaumzeug ist meiner Ansicht nach die einzige Arbeitsweise, bei der die volle unverblümte Wahrheit über die Beziehung zwischen Mensch und Pferd ans Tageslicht kommt. Kannst du dein Pferd/deine Herde ohne Seile/Zügel in allen möglichen und unmöglichen Situationen bei dir halten und überall hin bewegen, dann stellt das den Beweis für wahre Kommunikation und eine wirklich gute Beziehung dar."
Das kann jeder?
Hört sich so spannend an, wie es ist, dabei zuzusehen. Uns stellte sich jedoch gleich die Frage: Kann das denn jeder? Helmut ist sich sicher: "Diese Art mit Pferden zu arbeiten ist für alle Pferde und Menschen der Welt geeignet." Der beste Beweis, dass jedes Pferd dazu in der Lage ist, ist sein Pferd "Blöndal vom Störtal", "mit dem ich amtierender Mitteleuropäischer Vizemeister im Speedpass bin" - das, so Helmut Bramesfeld, "ist der lebende Beweis dafür, dass Natural Horsemanship und Leistungssport wunderbar zusammen passen! Ich möchte mit meiner Arbeit zeigen, dass Natural Horsemanship nicht nur "Spielkram" für Freizeit-Reiter und -Pferde ist." Das gelingt ihm, denn seine Vorstellungen sind wahre Hingucker, die zwar kinderleicht aussehen, von denen aber sicherlich jeder Pferdebesitzer weiß, wie viel Training und Arbeit darin stecken.
Wer Helmut live mit seinen Pferden erleben will, kann dies am Sonntag, 15.3.2015, in Halle 2 der Equitana im Islanddorf. Er steht zudem allen Neugierigen im Islanddorf zum Thema Horsemanship Rede und Antwort und freut sich auf einen regen Austausch.
Außerdem wird es auch am Sonntag im großen Ring eine Vorstellung der Töltquadrille geben. Im kleinen Ring ist das NRW Team zu sehen.