FEIF-Konferenz 2015: Beschlüsse, Regelungen, Ergebnisse
Neue Regelungen und Beschlüsse aus der Delegiertenversammlung
Anfang Februar fand die jährliche FEIF-Konferenz in Dänemark statt, dem Austragungsland der WM 2015. Die Delegiertenversammlung beschloss einige noch für dieses Jahr gültige Regelungen.
Insgesamt 46 Stimmanteile von maximal 53 aus den FEIF Mitgliedsländern waren zur Delegiertenversammlung anwesend, die zunächst den Vorstand für das Geschäftsjahr entlastete. Dabei informierte FEIF-Präsident Gunnar Sturluson die Anwesenden darüber, dass das Gremium an einem neuen System arbeitet, um die Kosten für den laufenden Betrieb der Organisation zu reduzieren.
Wahlen
Im Anschluss standen die Wahlen an. Für die kommenden zwei Jahre wiedergewählt wurden Gunnar Sturluson (IS) als FEIF-Präsident sowie Doug Smith (USA) als Sportdirektor. Auch die Britin Gundula Sharman leitet die Jugendarbeit im Verband für die kommenden zwei Jahre weiter. Ihr neuer offizieller Titel lautet „Director of Youth Work“, da die Abteilung von „Department of Youth“ in „Department of Youth Work“ umbenannt wurde. Nicht zur Wiederwahl stand das Gremienmitglied für Projekte Sytske Casimir, deren Position zunächst auch nicht wieder besetzt wird. Für die Schlichtungsstelle der FEIF wurde Tone Kolnes für die kommenden drei Jahre wiedergewählt.
Regeländerungen
Neben Vorschlägen wie die Einführung eines Breitensport-Departments im FEIF-Board unter dem Namen „Leisure Riding“ mit einem eigens besetzten „Director of Leisure Riding“, wurden mehrere Regeländerungen abgestimmt, die bereits 2015 gültig werden.
Von den Regeländerungen dürften drei besonders wichtig sein: Die Titelverteidigung der Young Rider Champions auf Weltmeisterschaften, die Regelung bei Feststellung von „active bleeding“ bei einem Pferd und die in Zukunft auszulosende Startreihenfolge bei WMs.
Hier alle Regeländerungen in der Übersicht:
- 1) Im Sport wird der Abschnitt FIPO 10.4.1
dahingehend geändert, dass bei Weltmeisterschaften die Teamleiter der
Nationalteams spätestens zwei Stunden nach dem Veterinärcheck ihre Teilnehmer
mit Pferden gemeldet haben müssen.
- 2) Außerdem dürfen die Young Rider World Champions
zukünftig auf der darauffolgenden Weltmeisterschaft ihre Titel verteidigen,
sofern sie dann noch Young Rider, also unter 21 Jahren, sind (FIPO 10.7.2).
Amtierende Weltmeister unter den Young Riders erhalten damit automatisch eine
Startplatzierung für die kommende WM.
- 3) Die Startreihenfolge der Prüfungsteilnehmer bei
der WM wird zukünftig ausgelost (FIPO 10.7.7) – unabhängig davon, ob es sich um
einen Erwachsenen, einen Weltmeister oder einen Jungen Reiter handelt. Das
soll, so die Delegiertenversammlung, die Chancen verbessern, dass bei allen
Prüfungen zu jeder Zeit die Tribünen gleich voll sind. Außerdem will man
dadurch den Teilnehmern eine faire Behandlung zukommen lassen.
- 4) Für die Prüfung V3 (FIPO 9.4.2.2) gibt es ebenfalls eine Änderung: In dieser wird der erste Aufgabenteil, der bisher aus langsamen bis mittleren Tempo Tölt bestand, nun auf das langsame Tempo beschränkt. So soll verhindert werden, dass während der Prüfung zweimal das mittlere Tempo präsentiert wird.
- 5) „Excused“, so die Delegiertenversammlung, wird
außerdem zukünftig ein Pferd von einer Prüfung, wenn an ihm „active bleeding“
von einem Richter bemerkt wird (FIPO 1.1.2.7). Bislang war in diesem Absatz der
FIPO „Fresh Blood“ gestanden, doch nun wird das Wort „active“ eingesetzt,
sodass auch alte sich wieder öffnende Wunden geahndet werden können.
Disqualifiziert wird der Reiter nur dann, wenn das Blut wirklich am Pferd
fließt. Handelt es sich aber lediglich um eine offene Wunde, so wird der Reiter
vom gerade durchgeführten Test ausgeschlossen, die Punkte aus der
Vorentscheidung bleiben erhalten. Im Pass werden entsprechend die zuvor
gerittenen Zeiten weiterhin gewertet.
- 6) In der Zucht einigten sich die Delegierten auf
eine maximale Huflänge von 8,5 cm bei Pferden bis zu einem Stockmaß von 136 cm.
Bei einem Stockmaß von 137-144 cm können die Hufe 9 cm lang sein, bei einer
Größe von über 145 cm sogar 9,5 cm. Der maximale Unterschiede in der Huflänge
zwischen den Vorder- und Hinterhufen darf 1,5 cm nicht überschreiten.
- 7) Zum lange diskutierten Thema Embryonentransfer wurde beschlossen, dass pro Stute und Jahr maximal zwei Transferfohlen gezogen werden dürfen. Insgesamt kann man deshalb von einer Stute jährlich maximal drei (bei Zwillingen ausnahmsweise auch vier) Fohlen in WorldFengur eintragen, wobei die Transferfohlen deutlich gekennzeichnet werden in der Datenbank. Spenderin und Empfängerin müssen außerdem per DNA-Profil nachweisen, dass sie reingezogene Islandpferde sind. Bislang war dies nur für die Spenderin notwendig. Klonen und Genmanipulation bei Islandpferden sind für die FEIF zudem verbotene Verfahren.
Ergebnisse der Versammlung der Chairpersons
Beim Treffen der Chairpersons waren Abgesandte der Länder Finnland, Österreich, Schweden, Dänemark, Island, Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Frankreich, der Schweiz und Großbritannien anwesend. Obwohl nicht auf der Agenda angegeben, wurde zu Beginn der Sitzung der Chairpersons über das Sperrhalfter gesprochen und auf die Veröffentlichungen in Deutschland eingegangen. Deutschland hat die FEIF auch über die von der Zeitschrift Cavallo verliehene „Goldene Mistgabel“ für das Vorhaben der Wiedereinführung in Kenntnis gesetzt. Der IPZV hat – wie alle anderen Chairpersons – deutlich gegen die Wiedereinführung argumentiert. Die Anwesenden waren sich schließlich darin einig, dass man eine einmal abgeschaffte Ausrüstung nicht wieder einführen kann. Präsident Gunnar Sturluson ermutigte zudem die Chairpersons, ihren Repräsentanten im Zucht- und Sportbereich mitzuteilen, dass sie zum Thema Gebissregelung so abstimmen sollen, wie sie es für richtig halten. Später wurde aus den beiden Komitee-Sitzungen Zucht und Sport bekannt gegeben, dass eine Wiedereinführung nicht beabsichtigt wird.
Im Anschluss berichteten die Chairpersons aus den einzelnen Ländern über ihre Entwicklung. Während die skandinavischen Länder mit Rückgängen in der Zucht und der Organisation der WM beschäftigt sind, freut sich Großbritannien über beinahe 1000 Pferde und Frankreich verzeichnet 3000 Pferde. Neue Verbandsgremien wurden in Österreich, Dänemark und Island gewählt.
Dann wurde darüber diskutiert, wie man das Thema General Rules angeht und wer für die Regeln verantwortlich ist. Hier sehen sich die Board Members in der Pflicht. Die FEIF war allerdings während der Diskussion anderer Ansicht und möchte nur die Vorschläge, welche aus den Ländern bis Juli 2015 einzureichen sind, in der Kommission bearbeiten.
Kommentar IPZV:
Ohne weitere
Rücksprache und Transparenz gegenüber allen Mitgliedsländern wird von der
Kommission ein fertiger Entwurf zu den General Rules der nächsten
Delegiertenversammlung vorgelegt. Aufgrund der fehlenden Transparenz ist es
allerdings zweifelhaft, ob die Anliegen der Länder in der AG General Rules
Berücksichtigung finden, da die Anträge nicht weiter unter den Chairpersons
diskutiert werden können, so haben die Länder haben kein Mitspracherecht mehr, obwohl
sie die Stimmrechte innehaben. Dem fertigen Entwurf kann dann nur noch zugestimmt
oder er kann abgelehnt werden.
Auch die FEIF Ethik-Dokumente wurden besprochen, worüber die Chairpersons ihre Kommentare sammeln und an das Board der FEIF geben sollen. In puncto FEIF und deren Abteilungen gab es drei Vorschläge, wie man die Länder über die Arbeit der unterschiedlichen Komitees informieren könnte: Zum einen müssen die Komitee-Mitglieder mit jedem Land in Verbindung bleiben. Zum anderen sollen bei speziellen, ein bestimmtes Land betreffenden Themen die Repräsentanten dieses Landes mit ins Komitee aufgenommen werden. Außerdem wird zukünftig über jedes Treffen ein Protokoll erstellt, das den Ressortleitern der Länder zugesandt wird. Die FEIF wird diese Vorschläge weiter diskutieren und deren Umsetzung abwägen.
Kommentar IPZV:
Es bleibt hier
abzuwarten wie sich die FEIF wirklich verhält. Schließlich war es in der
Vergangenheit so, dass selbst auf Anfrage von Ressortleitern der Mitgliedsländern
die Protokolle nicht ausgehändigt wurden.
Diskutiert wurde unter den Chairpersons auch, wie die Zusammensetzung der Komitees überhaupt zustande kommt. Bislang werden die Komitee-Mitglieder von der FEIF selbst vorgeschlagen und in ein Komitee gewählt.
Kommentar IPZV:
Ein Land hat derzeit keine
Möglichkeit, seine aktiven Ressortleiter in die FEIF Komitees als Vertretung zu
entsenden. Eine direkte Verbindung gibt es daher nicht, sofern nicht zufällig ein
in ein Komitee Berufener auch Ressortleiter im Mitgliedsland ist. Die Arbeit in
den Ländern findet aus diesem Grund keinen Übergang zu den FEIF-Komitees und
viele Themen bleiben unbearbeitet, unberücksichtigt und gehen an der Basis
vorbei.
Ein weiteres Thema des Chairpersons Meeting war TREC. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus mehreren reitsportlichen Disziplinen, die in drei Prüfungen an zwei aufeinander folgenden Tagen abgehalten werden. Inhalt sind die Techniken des Orientierungsreitens, eines Geländeritts, Trailaufgaben, sowie Dressur und Springen. In Schweden und Dänemark, aber auch in Deutschland werden diese Prüfungen immer öfter angeboten und Islandpferde scheinen darin besonders gut abzuschneiden. Das Thema war auch wichtig hinsichtlich der Diskussion, wie man das Reiten auf Islandpferden für Neueinsteiger noch attraktiver machen kann. Norwegen schlug dazu vor, dass die FEIF eine Studie erstellen lässt, um die verschiedenen Möglichkeiten einer Mitgliedschaft in den einzelnen Ländern darzustellen.
Auch über die WM 2015 in Herning wurde gesprochen. In Dänemark gibt es dazu noch viel zu tun und man sucht noch nach Helfern. Interessierte sollten sich also schnell melden. Für 2017 ist man mit Holland in Gesprächen für die Weltmeisterschaft und die FEIF sucht für 2019 noch nach einem passenden Austragungsort. Hier wurden zunächst die Schweiz gefragt, welche aber keine Bereitschaft zeigte.
Kommentar IPZV:
Eine direkte Anfrage an Deutschland erging nicht, umso
überraschender war, dass im Protokoll vermerkt war, dass auch Deutschland
diesbezüglich angesprochen worden sein soll.
Finanziell muss die FEIF mehr Reserven aufbauen und will hierzu die Gebührenstruktur verändern. Einige der größeren Länder, darunter auch Deutschland, haben eingewilligt, mehr Gebühren an die FEIF zu zahlen, fordern dafür aber auch mehr Stimmrechte. Denn bei insgesamt 53 Stimmberechtigungen aus allen Ländern verfügt Deutschland derzeit über einen Anteil von gerade einmal 6 Stimmen.
Kommentar IPZV:
Hier eine Übersicht über Aktivitäten, Nutzungen und Beiträge des IPZV
zur FEIF:
FEIF gesamt | IPZV | % Anteil IPZV |
|
WF- Nutzer 1.01.2015 | 4.631 IPZV registrierte Nutzer
(18,5 % der IPZV-Mitglieder) Zum Vergleich: Island hatte in 2014 3.956 registrierte Nutzer |
26,00% | |
WF-Einnahmen für geprüfte Pferde | 8.424,--€ | 2.128,--€ | 25,26% |
Worldranking Veranstaltungen | 85 | 30 | 35,29% |
Worldranking Einnahmen | 6.800,--€ | 2.800,-- € | 35,29% |
Mitglieder in der FEIF | 59.541 | 24.688 | 41,50% |
Mitgliedsbeiträge FEIF | 43.564,-- € | 6.050,-- € | 13,89% |
Stimmenanteil Delegiertenversammlung | gesamt 53 | 6 | 11,30% |
Auswertung der Statistik:
- WF: Der IPZV deckt über ¼ der Nutzer und Einnahmen zu WF ab.
- WR: Der IPZV erbringt mehr als 1/3 aller Veranstaltungen in der FEIF.
- Mitglieder:
Der IPZV hat 41,5 % aller FEIF Mitglieder
Der IPZV hat nur einen Stimmanteil von 11,3 %
Die FEIF will bei einer Umbelegung der Stimmverteilung allerdings sicherstellen, dass die kleineren Länder ihr Mitspracherecht nicht einbüßen. Man kam deshalb überein, dass Gunnar Sturluson (IS), Peter Nagel (D) und Göran Montan (SE) einen Vorschlag für eine neue Gebühren- und Abstimmungsstruktur ausarbeiten. Zeitnah werden die Gebühren der FEIF außerdem an den Eurostat Consumer Price Index angepasst, um der Inflation und Währungsschwankungen entgegenzuwirken.
Kommentar IPZV:
Daneben belasten die
hohen Reisekosten des FEIF-Komitees die Kasse der FEIF stark. Deutschland
fragte beim Präsidenten der FEIF an, in welchem Rahmen die Gebührenerhöhung
ausfallen soll. Dabei wurde ein Betrag von insgesamt 15.000 Euro genannt. Das
würde einer Steigerung der Einnahmen der FEIF von knapp 35% entsprechen. Zu
Beginn der Sitzung wurde zwar erwähnt, dass die FEIF daran arbeitet,
Sparmaßnahmen einzuführen, man muss sich aber nun fragen, wo die Sparmaßnahmen
greifen sollen, wenn man eine Erhöhung von 1/3 der derzeitigen
Mitgliedsbeiträge anstrebt.
Auch über das Gewicht des Reiters und die Größe des Pferdes sprachen die Chairpersons. Hier verwies die FEIF auf eine Studie aus Hólar, doch wollten die Chairpersons mehr Studienergebnisse anfragen, um sichere Aussagen über das Gewicht des Reiters auf das Pferd treffen zu können. Auch die neue Turnierprüfung „Tölt in Harmony“ kam zur Sprache, die immer beliebter wird. Die FEIF ist hier in Gesprächen mit der nationalen Organisation, um mit ihr zu kooperieren.
Aus den Ressorts: Das bringt 2015/2016
Kommen wir zu den deutschen Ressorts und deren Eingaben an die FEIF.
BREITENSPORT
Das Treffen der Vertreter des Breitensports (Leisure Riding) auf der FEIF-Konferenz war gut besucht. Diskutiert wurden unter anderem die Unterschiede der Inhalte der Breitensport-Ressorts in den einzelnen Ländern. Während beispielsweise in Deutschland viele Ritte organisiert werden, muss in Dänemark dafür gekämpft werden, dass überhaupt abseits von Reitplätzen geritten werden darf.
Im Jahr 2015 veranstaltet das Ressort Breitensport den Stafettenritt zur WM in Dänemark. Auch der virtuelle Ritt wurde nochmals vorgestellt. Zudem wird es wieder – wie im letzten Jahr – die Wanderreitwoche geben. Man einigte sich innerhalb der FEIF darauf, dass aus dieser die „FEIF tour riding week“ wird, eine internationale Fortsetzung unserer IPZV-Wanderreitwoche.
Viel Zeit wurde auch in die Diskussion um die Charakterisierung eines Freizeitpferdes investiert. In einer eigenen Arbeitsgruppe sollen zusammen mit den Experten Tests zur Bewertung von Freizeitpferden entwickelt werden. Hierzu stellte die FEIF das Ergebnis der Befragung „Kriterien eines Freizeitpferdes“ vor – siehe auch feif.org.
Auch TREC war im Breitensport-Meeting der FEIF-Konferenz ein Thema. Einige Verbände sind als nationale Verbände Mitglied der FITE und vertreten TREC in Ihren Ländern für alle Pferderassen.
Problematisch ist die finanzielle Ausstattung des Ressorts in der FEIF. Diese wurde nochmals reduziert und reicht nicht einmal, um die regulären Ausschussmitglieder zu ernennen.
JUGEND
Im Jugend-Meeting der FEIF-Konferenz wurde der Feif Youth Award 2014 an Finnland vergeben. Geplant ist außerdem in diesem Frühjahr ein Video-Wettbewerb unter den jugendlichen Reitern aller FEIF-Länder. Nach dem Motto „happiness is… beende den Satz wie du es möchtest…“ können dann 4 bis 6 Jugendliche pro Team ein Video drehen. Der Film mit einer Länge von 3 bis 5 Minuten sollte mindestens ein Islandpferd zeigen sowie sich irgendwie um das Thema Islandpferd drehen. Alles andere bleibt der Fantasie der Teilnehmer überlassen. Einsendeschluss ist der 31. Mai 2015. All das ist noch einmal gesondert auf www.ipzv.de sowie in „Das Islandpferd“nachzulesen. Eine internationale Jury wählt dann die besten Videos aus und das Siegervideo wird auf der WM in Herning gezeigt. Dort werden der FEIF-Jugend außerdem vom Austragungsland Dänemark Örtlichkeiten zur Verfügung gestellt als ein Meeting Point für ehemalige Feif Youth Cup- und Campteilnehmer, sodass man sich miteinander auf der WM treffen kann. Der Austragungsort des FEIF Youth Cup 2016 ist leider vom Austragungsland Österreich abgesagt worden. Schweden hat sich als möglicher neuer Kandidat beworben, eine endgültige Zusage steht aber noch aus. Neu bzw. wieder gewählt im Jugendbereich bei den FEIF-Mitgliedern wurden Catherine Mynn und Kirsten Schuster, der dritte Platz bleibt frei und wird aus finanziellen Gründen auch vorerst nicht belegt.
SPORT
Für den Sport haben sich durch das Zusammenkommen auf der FEIF-Konferenz ebenfalls einige Neuerungen ergeben. Einstimmig hat man sich gegen die Verwendung der Kombination aus „Flash Noseband“ und Kandare im Sport ausgesprochen. Damit wurden die bestehenden Regularien diesbezüglich durch die Vertreter der Sportbereiche aus den FEIF-Ländern nochmals bestätigt. Die MEM wird außerdem zukünftig dasselbe Ländervertretungssystem anwenden wie die WM und die Nordischen Meisterschaften. In die FIPO übernommen werden sollen außerdem die Liste der verbotenen Ausrüstung und die Zeiten auf Turnieren sollen neben dem elektronischen System auch manuell mit gestoppt werden, um zusätzliche Ritte bei Systemproblemen zu vermeiden. Diese Vorgabe sowie die Akzeptanz beider gemessenen Zeiten, sofern das elektronische System ausfällt, soll 2015 bereits eingesetzt und 2016 der Delegiertenversammlung die Erfahrungen damit präsentiert werden. Ebenfalls als Experiment sehen die Sport-Repräsentanten spezielle Unterbrechungen in den T1 Finals an. Zwischen jedem Aufgabenteil soll das Pferd nun entspannten Schritt gehen. 60 Sekunden soll das Pferd vor den Tempiwechseln Schritt gehen, 120 Sekunden vor dem schnellen Tempo Tölt.
Geplant an Änderungen für das Jahr 2016 sind außerdem die folgenden Punkte, die in der Delegiertenversammlung 2016 beschlossen werden sollen:
- 1) Messen der Huflänge: Ab 2016 soll die Huflänge
inklusive der Platte bzw. des Ringes gemessen werden. Es gelten die zur Zeit im
Sport gültigen Maximalwerte, die auf dem Chairperson’s Meeting nochmals genau
definiert wurden. Grund für diese Neuerung ist, dass eine Platte/Ring im Grunde
eine Verlängerung des Hufes darstellt. Deshalb soll die Platte ab 2016 mit
gemessen werden. Der IPZV stimmt für diesen Beschluss und unterstützte die FEIF
in ihrem Vorhaben.
- 2) Erscheint ein Reiter nicht oder nicht pünktlich
zu einer Vorentscheidung, ohne sich fristgerecht abzumelden, so soll er von
allen Prüfungen des Turniers mit allen Pferden disqualifiziert werden. Der IPZV
ist gegen diese Vorgehensweise, denn es kann keine Benachteiligung oder
Unfairness gegenüber den anderen Turnierteilnehmern oder dem Ausrichter in
dieser Handlung erkannt werden. Dadurch, dass der Reiter nicht teilnehmen kann
und das Startgeld verfällt, ist eine ausreichende Strafmaßnahme sichergestellt.
Der IPZV sieht hier keinerlei Verhältnismäßigkeit der Strafe, die die
Disqualifikation aller Pferde für das gesamte Turnier vorsieht, zum Verhalten
des Reiters und dessen Auswirkungen. Natürlich sind wir der Meinung, dass eine
Absage per Mail oder Telefonisch erfolgen sollte.
- 3) Verpassen einer Endausscheidung: Verpasste ein
Reiter bisher die Endausscheidung erhielt er oder sie eine Verwarnung und die
VE-Punkte in dieser Prüfung wurden aberkannt. Zukünftig soll der Reiter mit
allen seinen Pferden von allen Prüfungen des Turniers disqualifiziert werden.
Zusätzlich erhält er eine 2-wöchige Sperre. Das Sport-Ressort des IPZV sieht
diese Strafe als zu hart an. „Natürlich handelt es sich hierbei um eine
Unsportlichkeit, die geahndet werden muss und wird. Das bisherige, oben beschriebene
Strafmaß hat sich in Deutschland aber als völlig ausreichend dargestellt. Die
Verhältnismäßigkeit ist erneut in keiner Weise gegeben.“ Meint Sport-Ressortleiter
Carsten Eckert zu diesen Überlegungen der FEIF. „Weiter sind die rechtlichen
Konsequenzen solcher Sanktionen in der Verbindung mit den nationalen
Rechtsordnungen bisher nicht geprüft. So können z.B. gewisse Sanktionen nicht
von jeder Rechtsebene nur durch das Verbandsschiedsgericht ausgesprochen
werden.“ kommentiert Eckert weiter. Eine Prüfung hinsichtlich der FEIF-Statuten
ist allerdings ebenfalls noch nicht erfolgt.
- 4) Überarbeiten der T5: Diese ist in 2015 geplant.
ZUCHT
Die Vertreter der FEIF-Länder im Zucht-Bereich wählten Þorvaldur Kristjánsson zum neuen Mitglied des Zucht-Komitees, Sussie Lund und Inge Kringeland wurden als Zucht-Repräsentanten wiedergewählt und Guðlaugur V. Antonsson sowie Barbara Frische sind erneut ins Zuchtrichter-Komitee gewählt worden. Während der FEIF-Konferenz einigten sich die Züchter-Vertreter untereinander, dass auch im Zucht-Bereich die Kombination aus „Flash Noseband“ und Kandare nicht zulässig ist. Damit sind sich erstmals Zucht und Sport beim Einsatz dieser Kombination einig. Vorgestellt wurde auch der Entwurf eines „Ausrüstungshandbuchs“, der sehr positiv aufgenommen und als wichtiges Maß für das Wohlergehen des Pferde angesehen wurde. In 2015 wird es wieder viele Weiterbildungen im Zuchtbereich geben. Außerdem bereiten Sigbjörn Björnsson, Dorte Gram und Karl Piber eine Studie über den optimalen Bodenbelag von Passstrecke und Ovalbahn vor. Für Fohlen und junge Pferde wird es darüber hinaus ein Update der FEIF App geben. Weitere Projekte sind die Ausarbeitung von Richtlinien für nationale Zucht-Leiter durch Inge Kringeland und die Verbesserung der Evaluationsbögen für Charakter und Leistungsbereitschaft sowie für die Richtlinien und Kommentare für Zuchtveranstaltungen. Bald auf der FEIF-Webseite wird es die interessante Vorstellung von Þorvaldur Kristjánsson über die Fortschritt der Forschung über die genetische Verankerung der Vier- und Fünfgänger geben.
AUSBILDUNG
Im Bereich Ausbildung wurden Herdis Reynisdottir (IS) und Margrit Rusterholz (CH) als Komitee-Mitglieder wiedergewählt. Die Ausbildungs-Ressortleiter sehen die Notwendigkeit eines Qualitätsmanagements für die Trainerlizenzen, um deren Gültigkeit zu kontrollieren. Von Denni und Ia Hauksson sowie Kicki Flank wurde auf auf dem Treffen auch „Tölt in Harmony“ präsentiert. Sie stellten diese neue Turnierdisziplin Mitgliedern der Bereiche Ausbildung, Breitensport und der Chairmens vor. Hierbei wurde die bereits erwähnte anvisierte enge Kooperation zwischen der „Tölt in Harmony“ Organisation und der FEIF sowie deren Mitgliedsländern besprochen.