Fütterung: Weniger Getreide und mehr Timotheegras
Sie reiten regelmäßig mit Ihrem Pferd aus, trainieren manchmal auf dem Reitplatz und nehmen ab und zu an einem Turnier teil. Ihr Pferd braucht Energie, um diese Arbeit verrichten zu können, aber Sie haben keine Lust auf eine tickende Zeitbombe. Oder Sie haben ein Pferd mit einer Zucker- und Stärkeallergie, wollen ihm aber trotzdem alle erforderlichen Nährstoffe bieten. Was sollten Sie füttern?
Getreide bildet seit jeher die Grundlage für Pferdefutter. Es ist voller Stärke, die im Körper in Zucker umgewandelt wird. Der Zucker liefert die notwendige Energie, wenn ein Pferd viel arbeiten muss. Wenn Sie Freizeitreiter/in oder Fahrer/in sind oder im Basissport an Turnieren teilnehmen, möchten Sie gerne, dass Ihr Pferd sein Bestes geben kann. Aber Sie haben nichts davon, wenn es aufgrund von zu viel Energie nicht reitbar ist.
Raufutter, das die Basis für jede Ration bildet, enthält ebenfalls Energie und Inhaltsstoffe. Aber die Gehalte sind oft so niedrig, dass diese nicht ausreichen, wenn Sie das Pferd auch reiten wollen. Und auch wenn es energiereich genug ist, möchten Sie trotzdem noch zusätzlich Vitamine und Mineralien für eine gute Gesundheit füttern.
Der Rolle von Zucker und Stärke in der Pferdeernährung wird immer größere Aufmerksamkeit zuteil. Zu viel davon kann zu zahlreichen Gesundheitsproblemen führen. Viele Pferde reagieren empfindlich. Das kann von launenhaftem Verhalten, dünnem Kot über Koliksymptome bis hin zu Hufrehe reichen. Es gibt auch Pferde mit Erkrankungen wie EMS, Insulinresistenz oder anderen Stoffwechselerkrankungen, die eine zuckerarme Ernährung brauchen.
Entstehung von Nature´s Best
Die Nachfrage nach Kraftfutter mit einem niedrigen Zucker- und Stärkegehalt nimmt zu. Pavo reagierte darauf, weshalb 2006 das Müsli Pavo Nature’s Best auf den Markt gebracht wurde. Dies hatte, zu diesem Zeitpunkt, bereits einen sehr niedrigen Zucker- und Stärkegehalt und war strukturreich, um die Kautätigkeit anzuregen. Getreide wie Gerste und Mais wurden größtenteils durch Dinkel ersetzt und der Melasse Anteil war stark reduziert.
In Bezug auf die Gesundheit machte die Wissenschaft auf dem Gebiet des Pferdefutters immer mehr Entdeckungen. Und die jahrelange Überwachung von Raufutterproben aus den Niederlanden zeigt u. a., dass der Proteingehalt dramatisch sinkt. Ein Proteinmangel wirkt sich negativ auf den Muskelaufbau aus. Grund für Pavo, die Rezeptur des beliebten Müslis erneut zu überprüfen. Ernährungsexperte Rob Krabbenborg: „Getreide, das von Natur aus überhaupt nicht in der Pferdeernährung vorkommt, ist voller Stärke. Wir wollten ein Produkt mit anderen, besseren raufutterartigen Rohstoffen, wodurch wir den Getreideanteil noch weiter senken und damit den Stärkegehalt reduzieren können. Aber wir wollten die Mängel, die durch das immer energieärmere Raufutter entstehen, trotzdem auffangen. Das ist gelungen. Wir sind jetzt bei lediglich 2 % Zucker und nur 16 % Stärke."
Kuhgras
Nimmt man das Getreide heraus, muss es durch etwas Anderes ersetzt werden. Dieser Ersatz heißt Timotheegras, eine recht unbekannte Grassorte, die Pferden sehr gut schmeckt, wenig Fruchtzucker (Fruktan) enthält und sehr gesunde Ballaststoffe liefert. Timotheegras wird in den Niederlanden kaum angebaut. Produktionsgras besteht hier hauptsächlich aus dem englischen Weidelgras, das eine wichtige Proteinquelle für die Milchproduktion von Kühen darstellt, aber für Pferde viel zu reichhaltig ist. Um einen ausreichenden Vorrat an Timotheegras zu bekommen, hat Pavo letztes Jahr im niederländischen Zeeland 100 Hektar dieses Grases anbauen lassen. Im Gegensatz zu Luzerne ist Timotheegras nicht gemahlen, sodass die Struktur erhalten bleibt. Dadurch wird die Kautätigkeit angeregt, was wiederum für eine bessere Speichelproduktion sorgt. Diese wird für eine gute Verdauung und die Verhinderung von Magengeschwüren benötigt. Die ballaststoffreiche Masse ist für Pferde mit empfindlichem Darm vorteilhaft.
Leinsamen für Glanz
Leinsamen wird Pferden oft zur Verbesserung der Darmfunktion gefüttert. Außerdem sorgt er für glänzendes Fell. Zur Förderung der Verdaulichkeit und um die schädliche Blausäure in der Schale zu entfernen, muss der Leinsamen gekocht werden. Davon werden die Samen schleimig, was eine klebrige Masse ergibt. Nature’s Best wurden extrudierte Leinsamenkörner hinzugefügt, sodass alle Vorteile erhalten, Ihnen aber die Nachteile erspart bleiben. Das neue Rezept enthält weder Weizen noch Gerste, ist aber nicht vollkommen getreidefrei. Es enthält 15 % Dinkel, ein Urgetreide mit einem sehr niedrigen Stärkegehalt, das viele Schalenhäute enthält. Das ist vorteilhaft für Pferde, die solche Ballaststoffe für eine gesunde Darmfunktion brauchen.
Eine Sorte für alle Pferde
Die 12-jährige Paintstute Glow Amazing Buzzs von Susan Romkes hat die genetische Krankheit PSSM. Deshalb braucht sie eine zucker- und stärkearme Ernährung. Der Stute geht es ausgezeichnet, da sie jetzt eine Ration mit viel energiearmem Heu, speziell für sie ausgewählte Ergänzungsmittel sowie Pavo Nature’s Best Müsli bekommt.
PSSM ist eine weniger bekannte, erblich bedingte Muskelerkrankung, bei die Speicherung von Fruchtzucker in den Muskeln gestört ist. Durch Anreicherung und Bildung von Zucker sind Pferde mit dieser Krankheit schnell von einer schweren Muskelsteifheit betroffen. Bei Buzzs, wie sie genannt wird, war der erste Anfall so schlimm, dass sie fast gestorben wäre. „Der CPK-Wert darf nicht über 500 liegen. Bei ihr lag er bei über 1200“, erzählt Susan.
Gras, das viel Zucker enthält, kommt für Buzzs nicht mehr in Frage. „Sie bekommt nur energiearmes Heu. Und für die Vitamine und Mineralien habe ich ihr ein getreidefreies Müsli gefüttert. Aber das hat sie doch nicht so gut vertragen. Nach Absprache mit unserem Tierarzt haben wir zu Pavo Nature’s Best gewechselt. Davon bekommt sie nur sehr wenig, aber es läuft besser als erwartet. Alle drei Monate lassen wir ihr Blut testen und der CPK-Wert liegt jetzt weit unter 500.“ Susan ist in allen Bereichen des Westernsports tätig, außer Reining. Mit Buzzs wurde sie sogar niederländische Meisterin in der Halterklasse. Ein emotionales Erlebnis mit einem Pferd, das es fast nicht mehr gegeben hätte.
Dass sich die Zusammensetzung von Pavo Nature’s Best verändern wird, fand Susan anfangs furchterregend. „Es läuft so gut mit Buzzs. Eine Veränderung der Ration ist mit einer solchen Erkrankung immer beängstigend. Aber da ich jetzt höre, dass der Stärkegehalt noch weiter sinkt und Getreide durch Timothee ersetzt wird, bin ich begeistert. Das Schöne an diesem Müsli ist, dass es meine anderen Pferde auch gut vertragen. Ich muss also nur eine Sorte kaufen. Außerdem ist es eine bezahlbare Lösung.“
Heiß wird nicht heißer
Es ist schön, wenn ein Pferd genug Energie hat, um seine Arbeit verrichten zu können. Aber heißer werden muss es nicht. Und auf gar keinen Fall, wenn man gerade ein Jungpferd einreitet. Für den Haflinger Elmo passt Pavo Nature’s Best darum am besten zu seiner Ration.
Ihr anderer Haflinger ist inzwischen 28 Jahre und bekommt Seniorenfutter. Aber davor gab Marije van Beek ihm auch Pavo Nature’s Best. „Das kam gut an, deswegen habe ich damit weitergemacht als Elmo zu uns kam.“ Dieser 5-jährige Wallach ist sehr lebendig. Marije möchte gerne, dass er alles bekommt, was er für seine Gesundheit braucht, aber noch mehr Energie muss nicht sein. „Ich reite jetzt ca. drei Mal pro Woche eine halbe Stunde. Er braucht also nicht viel Kraftfutter. Wir füttern immer sehr viel Raufutter. Er bekommt eine Handvoll Nature’s Best und wenn er gearbeitet hat, zwei Handvoll. Aber wenn ich mehr mit ihm mache, bekommt er extra." Marije wohnt am Rand der Veluwe. „Ich bin der Typ, der gerne Spaß mit seinem Pferd hat. Vor allem bin ich Freizeitreiterin. Ein paar Mal war ich als Groom mit auf einem Distanzwettbewerb. Vielleicht versuche ich mit Elmo auch mal eine kurze Distanz zu reiten. Oder TREC oder ein Dressurturnier. Ich bin noch dabei herauszufinden, was ich alles Tolles mit ihm machen kann.“
Der Artikel wurde dem IPZV von seinem Futtermittel-Partner Pavo zur Verfügung gestellt.