GKM Samstag: Passrennen, GK und Tölt

Der Samstag Nachmittag stand in Aegidienberg ganz im Zeichen des Passrennens, des Gaedingakeppnis für die jungen Reiter und der Töltprüfungen. Am Ende gab es dann auch noch den flotten Speedpass. Auch wenn es etwas Verzug im Zeitplan gab, waren die zahlreich erschienenen Besucher und das Wetter den Teilnehmern treu.

Passrennen P1 und P3: Sigurður Marinusson und Heinz Pinsdorf gewinnen

Bei endlich wieder gutem Wetter und Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen starteten heute die Passreiter in die zweiten beiden Durchläufe der Passrennen P1 (250m) und P3 (150m), um den schnellsten Reiter unter ihnen zu finden. Nach den ersten beiden Läufen führte Styrmir Árnason mit seinem Rapphengst Farsæll von der Elschenau in der P1 und Heinz Pinsdorf mit seinem Pegasus vom Klausenberg in der P3.

Doch heute wurden die Karten neu gemischt, denn im Rennen über die 250m-Strecke (P1) zeigte Sigurður Marinusson mit seinem Bogga frá Aldenghoor Bestleistungen und absolvierte im dritten Lauf die Strecke in 23,34 Sekunden. Das sicherte ihm Rang eins, denn der bisher führende Styrmir Árnason konnte mit Farsæll von der Elschenau seine gestrige Leistung mit 23,35 Sekunden aufgrund zweier ungültiger Läufe leider nicht verbessern, sodass er nun im Abstand von nur einem Hundertstel die Silbermedaille überreicht bekommt. Bronze geht an Sanne Ponjee mit Luna frá Ponjee, die beide 27,31 für die 250m benötigten.

Im Passrennen über 150m (P3) blieb ebenfalls alles offen, denn der in Führung liegende Heinz Pinsdorf strich die beiden weiteren Läufe, um für den heute Abend stattfindenen Speedpass gewappnet zu sein - und gewann trotzdem! Isabelle Köckritz mit Konungur von der Krähenweide konnte zwar ihre Zeit von gestern auf 15,97 Sekunden verbessern, dennoch erreichte sie nicht die 14,86 Sekunden von Pinsdorf gestern. Bronze geht an Daniel C. Schulz mit Kopernikus vom Heesberg, der 16,98 Sekunden für die 150m brauchte.

Hier alle Ergebnisse der beiden Passrennen im Überblick:

Gaedingakeppni Kinder, Jugendliche und Junioren

Dass es auch unter den jungen Islandpferdereitern große Talente gibt, ist unumstritten. Dafür investiert der IPZV viel in die Jugendförderung. Heute stellten die Kinderklasse, die Jugendliche und die Junioren in Aegidienberg aber ein weiteres Mal unter Beweis, wie gut sie reiten können und dabei das Horsemanship immer im Blick haben. Allen voran Fynn Dustert (Bild oben), der bereits auf der DJIM "mit gleichmäßig guten Ritten die KM.V6 (6,08) und KM.T8 (6,00) gewann und ganz nebenbei noch einen 4. Platz in der KM.D6 und einen zweiten Platz in der Trail der Kinder holte", wie der IPZV Landesverband Rheinland stolz im Anschluss über sein Kademitglied berichtete. Heute beherrschte er mit seinem Wallach Artali vom Nußheckerhof das Gaedingakeppni der Kinderklasse, bei dem Vorentscheid und Zwischenfinale zusammen gelegt wurden. Mit einer unglaublich guten Endnote von 8,28 stellte der junge Reiter wieder einmal sein Talent unter Beweis. Sicherlich werden wir in Zukunft noch mehr von Fynn Dustert sehen und hören. Morgen ab 12 Uhr geht es dann ins Finale.

Bei den Jugendlichen zeigte Christa Rike auf Vaðall frá Fensalir eine wahre Glanzleistung, die von den Richtern mit 8,41 bewertet wurde. Das Feld der Junioren unter den Gaedingakeppni-Reitern führt derzeit Guðmunda Ellen Sigurðardóttir auf Glúmur frá Svarfholi (8,27) an.

Hier alle Ergebnisse der Vorentscheide der Kinder, Jugendlichen und Junioren im Gaedingakeppni:

Finale: Irma Schortinghui beherrschte T1

Die ersten Finals standen heute auch schon auf der Tagesordnung, allerdings nicht in einer Gaedingakeppni-Prüfung, sondern in den Töltprüfungen. Der Sieg in der T1 und T2 war dabei doppelt bedeutsam, weil nicht nur Ruhm und Ehre winkten, sondern ein Preisgeld von je 1000 Euro. Insbesondere im beliebigen Tempo Tölt zeigte hier die Niederländerin Irma Schortinghui auf ihrem Fuchs Arthúr frá Hrísum eine gute Leistung, die mit einer 7,50 bewertet wurde. Im Zügelüberstreichen dann gab es von den Richtern eine 7,83. Die Gesamtnote von 7,54 sicherte ihr damit den Sieg und das Preisgeld. Über Silber kann sich Mischa Weingarth aus dem saarländischen Kleinbittersdorf freuen, der mit Gassi vom Forstwald eine 7,04 bekam. Bronze wurde Lisa Arzberger mit Kilja fra Ågreneset (6,87) überreicht.

T1 geht nach Dänemark: Sys Pilegaard dominiert das Feld

Auch in der T1 gewann eine Reiterin, die eigens aus dem Ausland angereist war, das Preisgeld. Sys Pilegaard aus Dänemark zeigte mit ihrem Óskar frá Akureyri bereits heute Morgen Glanzleistungen und setzte das in ihrer Paradedisziplin heute Abend fort: Eine 8,50 für das schnelle Tempo Tölt unterstreicht den eindrucksvollen Tölt, den der mehrfache dänische Meister in dieser Disziplin in einer seltenen Präzision zu präsentieren wusste. Heute erhielt das dynamische Paar dafür eine Gesamtnote von 7,89 und damit das oberste Treppchen bei der Siegerehrung zugeteilt. Platz zwei geht an Christina Dittrich auf Eldur frá Köldukinn mit einer Gesamtnote von 7,44. Und Bronze bekommt Haukur Tryggvason umgehängt, der mit Emilía frá Hólshúsum eine Gesamtnote von 7,33 erreichen konnte.

Ehrenrunde auf Kamelen

Und weil es gut passte, wurden die Sieger der T1 und der T2 nicht nur mit Medaillen geehrt, sondern durften auch noch auf Kamelen anstatt auf ihren Islandpferden die Ehrenrunde nach der Siegerehrung absolvieren. Also ging es im Schaukelschritt um die Bahn, was sich eindeutig weniger gut anzufühlen vermag, als im Tölt auf dem Isi. Zumindest schien Mischa Weingarth dann doch froh, von seinem zwar im Schritt geführten, aber dennoch immer wieder bockenden Kamel wieder absteigen zu dürfen. Den inzwischen zahlreich in Aegidienberg eingetroffenen Gästen schien es dennoch gefallen zu haben, denn eindrucksvoll war die Vorstellung allemal. Aber auch während der anderen Prüfungen und Vorstellungen sparten die Zuschauer nicht mit Applaus. Die Islandpferde hingegen scheinen von den Kamelen zunächst zumindest irritiert zu sein. Denn wenn Reiter ihre Tiere am Kamelparadies vorbeiführen, kann man schon das ein oder andere Islandpferd mit komischen Blick sehen. 

Speedpass heute Abend statt Sonntag: Heinz Pinsdorf gewinnt

Anders als im Zeitplan ursprünglich angegeben startete dann heute Abend noch der Speedpass, wofür der Hallenspeedpass gestrichen wurde mangels Nennungen. Schade, denn gerade die schöne Halle im Gangpferdezentrum Aegidienberg ist dank ihrer luftigen Bauart und Einbettung in eine kleine Ovalbahn quasi für diesen Spaß prädestiniert.

Dafür konnten sich heute Abend alle auf der Passbahn an den schnellen Ritten im Speedpass erfreuen. Im Speedpass reitet der Reiter in beliebiger Gangart zur 50m Marke, wo die Zeitnahme ausgelöst wird. An dieser Marke muss sich das Pferd im Rennpass befinden und 150m in diesem auch bleiben. In zwei Läufen entscheidet sich, wer der Schnellste ist. Und das war heute Abend eindeutig Heinz Pinsdorf mit seinem zwar nicht geflügelten aber beinahe genauso schnellen Pegasus vom Klausenberg. Er schaffte die Strecke im ersten Lauf in 8,05 Sekunden. Nur ein Hundertstel dahinter liegt Sigurður Marinusson mit Bogga frá Aldenghoor (8,06 Sekunden), dessen zweiter Lauf leider wegen Galopps am Ende der Strecke ungültig war. Bronze geht an Petra Podlech auf dem eindrucksvollen Nattur vom Schluensee (8,22 Sekunden).

Hier alle Ergebnisse des Speedpass:

Gourmetabend: Ein Hauch von Island in Aegidienberg

Nun geht es weiter mit dem isländischen Gourmetabend, zu dem eigens Lammkeulen aus Island eingeflogen wurden, isländischer Fisch auf den Grill gelegt wird und Räuscherlachs sowie Garnelen kredenzt werden. Höhepunkt des Abends ist sicherlich auch die Vorstellung von Stefanie Stöcker, die mit ihren Islandpferden zirzensische Lektionen präsentiert. Wirklich isländisches Feeling aber wird aufkommen, wenn Erlendur Árnason (genannt Elli) mit seinem Freund isländische Live-Musik anstimmen wird. Bereits der Soundcheck gestern Abend ließ einen in erwartungsvolle Stimmung kommen. Alle sind deshalb eingeladen zu kommen, denn in Aegidienberg ist heute Abend isländisch gemütliches Beisammensein angesagt. 

Morgen geht es dann ab 9 Uhr weiter mit der T7, den Finals der jungen Gaedingakeppnis und den Finals des C-, B- und A-Flokkurs