Interview mit Silke Feuchthofen
Silke Feuchthofen, IPZV-Ausbilderin und T2-Weltmeisterin 2003/2005, wurde im Februar in Reykjavík in den FEIF-Vorstand gewählt. Wir haben die frischgebackene Ausbildungsleiterin der FEIF zu ihrer neuen Aufgabe befragt.
Silke, Du bist vor einer Woche zur Ausbildungsleiterin des internationalen Islandpferdeverbandes FEIF gewählt worden - herzlichen Glückwunsch. Was werden Deine Aufgaben in dieser Funktion sein?
Vielen Dank für die Glückwünsche. In meiner Funktion als FEIF Ausbildungsleitung bin ich Mitglied im FEIF Vorstand und für alle Bereiche im Ressort Ausbildung auf internationaler Ebene zuständig.
Der IPZV hat in Deutschland ein sehr differenziertes Ausbildungssystem für Trainer, Bereiter und Richter geschaffen. Ist das mit dem System der FEIF vergleichbar?
Die FEIF hat im Prinzip kein eigenes Ausbildungssystem, sondern die Ausbildung erfolgt in den Mitgliedsverbänden der Länder. Die Ausbildungsmatrix ist vom Grundsatz ein Rahmenwerk, das für eine gegenseitige Anerkennung der unterschiedlichen Trainerlevel in den FEIF Mitgliedsverbänden sorgt und eine von den Lehrinhalten standarisierte Ausbildung vorgibt, damit eine Vergleichbarkeit und Qualitätssicherung der verschiedenen Ausbildungsstufen in den verschiedenen FEIF Mitgliedsverbänden möglich ist. In welcher Form die Ausbildung der Trainer in den Ländern erfolgt, ob im Kurssystem oder z.B im Blockunterricht über einen längeren Zeitraum, obliegt dem jeweiligem Ausbildungssystem der Mitgliedsverbände.
Die FEIF erscheint für viele IPZV-Mitglieder wenig greifbar und sehr weit weg zu sein: Wie funktioniert ein internationaler Verband in der Praxis?
Ja, die FEIF ist immer das „abstrakte Gespinst“ wo wir als Ausbilder auch in den Trainerlehrgängen mit zu kämpfen haben, wenn wir unseren Traineranwärtern die verschiedenen Mitgliedsverbände, Organisationen und Gremien nahe bringen müssen.
So abstrakt ist die FEIF aber gar nicht und auch der IPZV ist ein wichtiges Mitglied der FEIF. In der FEIF arbeiten die Vertreter aus den verschiedenen FEIF Mitgliedsverbänden in den unterschiedlichen Ressorts und Gremien zusammen und bearbeiten Anträge und Vorschläge aus den Mitgliedsländern, koordinieren oder organisieren FEIF anerkannte Veranstaltungen und Fortbildungen, entwickeln neue Ideen oder Konzepte, die in der Regel ihren Ursprung in den Mitgliedsländern haben, überarbeiten Regelwerke und Richtlinien, um soweit wie möglich einen vergleichbaren Standard innerhalb der FEIF zu erreichen.
Was für Ziele hast Du Dir für Deine Arbeit bei der FEIF gesetzt?
Im Bereich der Ausbildung ist es für mich wichtig weiterhin eine gute Koordination und Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen FEIF Mitgliedsverbänden zu fördern, da wir vom System und vom Umfang her sehr unterschiedliche Ausbildungsstrukturen innerhalb der FEIF haben.
Wir haben auf der vergangenen Sitzung im Ausbildungsausschuss der FEIF sehr intensive Diskussionen über weitere Entwicklungsmöglichkeiten geführt und zukünftige Projekte wie die Entwicklung eines Netzwerkes für unkomplizierten Traineraustausch, e-Learning, Verbreitung von Lehrmaterialien, die übergreifende Zusammenarbeit mit den anderen Ressorts der FEIF z.B. derzeit im Bereich Sport und Richten, Jugend und Freizeitreiten in bereits laufenden Projekten oder für die Zukunft angedacht.
Desweiteren freut sich „die FEIF“, wozu natürlich auch wir als IPZV mit unseren Mitgliedern gehören und der insbesondere im Bereich Ausbildungssystem und Ausbildungsangebot eine hohe Akzeptanz und Anerkennung hat, immer über konstruktive Ideen und Anregungen, sowohl aus dem IPZV wie auch aus den anderen Mitgliedsverbänden, da natürlich die Voraussetzungen und Bedürfnisse in den Mitgliedsländern sehr, sehr unterschiedlich sind.
Vielen Dank für das Gespräch!