Island: Streit um Windhauch
Darf man in Island seine Tochter Blær taufen? Um diese Frage geht es für Björk Eiðsdóttir. Die Isländerin nannte ihre mittlerweile 15 Jahre alte Tochter "Blær" (deutsch: Windhauch, leichte Brise), bekam aber nachträglich Ärger mit der staatlichen Kommission, die über die in Island zulässigen Vornamen wacht.
Blær taucht weder auf der 1712 Einträge umfassenden Liste männlicher Vornamen noch unter den 1853 anerkannten weiblichen Vornamen auf. Obwohl Islands Schriftsteller-Ikone Halldór Laxness eine seiner weiblichen Romanfiguren Blær nannte, lehnte die Namenskommission den Namen für Björks Tochter ab, weil das Wort Blær im Isländischen männlich ist.
Ein Blick in die Zuchtpferdedatenbank Worldfengur zeigt zumindest bei den Pferdenamen ein etwas anderes Bild: 458 auf den Namen Blær getaufte Pferde listet die Datenbank in Island auf, allerdings handelt es sich dabei ganz überwiegend um Hengste und Wallache, lediglich zwei 1993 und 2000 geborene Stuten hören auf "Windhauch"...
Die "namenlose" Tochter von Björk Eiðsdóttir will das Recht auf ihren Namen nun vor Gericht einklagen, wie u.a. Spiegel Online und die Welt berichten.