Ostdeutsche Meisterschaft = Ostdeutsches Islandpferdetreffen

In diesem Jahr fand die Ostdeutsche Meisterschaft auf dem wunderschön im Rhinumer Luch gelegenen Schleuener Hof statt. Sabine und Sandra Hoff bewiesen wieder einmal, dass sie perfekte Gastgeber sind. Nicht zuletzt deshalb kamen die Reiter aus dem gesamten Osten der Republik - sogar aus dem Weimarer Land. Aber natürlich wollten sie auch Ostdeutsche Meister werden.

Der Zeitplan an diesem Wochenende auf dem Schleuener Hof in Hohenbruch (Sommerfeld-Kremmen) im Nord-Westen Berlins war eng. Neben den klassischen OSI-Prüfungen standen - schon beinahe traditionell - auch einige Hestadagar-Prüfungen auf dem Programm. Neben der Geschicklichkeit und dem Fahnenrennen gab es deshalb Samstag Abend wieder ein tolles Kostümreiten beim Mitternachtstölt sowie eine spannende Töltgeschicklichkeit sowie einen Triathlon und viele weitere Freizeitprüfungen von den Zuschauern zu bejubeln. Das Wetter hielt - von einigen Regenschauern abgesehen - trotz dicker Wolkendecke, sodass man auch abends noch lange sitzen konnte. Das machte sich der BIF e.V. (Berliner Islandpferdefreunde e.V.) zunutze und veranstaltete am Samstag zwischen dem Fahnenrennen und dem Mitternachtstölt, der um 21 Uhr begann, noch schnell ein Vereinsgrillen. 

Mitternachtstölt mit Marsmensch

Umso mehr Zuschauer gab es dann auch für die zum Motto "Science Fiction" Kostümierten. Ca. 100 Fans standen am dunklen Ovalbahnrand, als die Weltraumschrott-Elfe, der mit Ganzkörperanzug bekleidete Marsmensch, ein Avatar und Meister Yoda sowie die Ghostbuster und einige weitere Reiterinnen und Reiter die Bahn betraten. Mit vielen Lichteffekten ausgestattet mussten sie zeigen, wie gut ihr Tölt ist. Gar nicht so einfach, denn es war um 21 Uhr in Hohenbruch schon komplett dunkel. Den Richtern blieb also beinahe nur das Gehör und die wenigen Augenblicke, wenn die Reiterinnen und Reiter das Bahnlicht durchritten. Einer der vier Ghostbuster (Michael Forchner vom ISB e.V.) aber zeigte mit Bruni von Faxaból durchweg gute Leistungen im Rampenlicht und gewann deshalb diese Disziplin für sich. Zweiter wurde Meister Yoda bzw. Katta Müller vom BIF mit ihrem Magnus vom Störtal. Platz drei ergatterte Alicia Schäfer - ebenfalls vom BIF, mit Erill vom Ruppiner Hof. Am Ende dieses Beitrags findet sich noch ein Video vom Mitternachtstölt!

 

Hestadagar-Prüfungen

Tolle Leistungen zeigten die aus allen Regionen Ostdeutschlands angereisten Reiterinnen und Reiter aber auch in den anderen Hestadagar-Prüfungen. Im Triathlon, bei dem drei Leute eine Mannschaft bilden und Reiten, Radfahren und Sprinten müssen, ging es wirklich schnell zu. Hier gewann das Team um Michael Forchner, das für alle Aufgaben nu 1,34 Minuten benötigte.

In der Geschicklichkeit hingegen ging der Titel an die im ostdeutsche Raum für ihren braven und zugleich leistungsstarken Wallach Brennir von Faxaból bekannte Nicole Kriegel. Das harmonische Paar überzeugt immer wieder sowohl in der A- wie auch der B-Note und erhielt eine 9,0 von den Richtern. Der zweite Platz der Geschicklichkeit ging an Emma Lovis Enderlein mit ihrem Dreki (8,50) und auf den dritten Platz kam Manuela Jokisch mit Kvistur vom Mühlbachtal (7,60).

In der Kinderklasse zeigte Nele Uhlig auf Goði von Mýrarbær ebenfalls eine tolle Leistung, die mit 5,00 bewertet wurde und die Siegermedaille ausmachte. Am späten Samstag Nachmittag dann gab es noch das Fahnenrennen und die Tölt-Geschicklichkeit.

Schnell und sicher im Greifen und Stecken der Fahnen zeigte sich beim Fahnenrennen Bernhard Sattler, der mit seinem Bragi frá Bjargshóli eigens aus Zweinig angereist war. Seine schnellste Zeit war 32,35 Sekunden. Die aus Berlin stammelnde Antonia Baltrusch musste sich mit Mýsla und 33,90 Sekunden mit Rang zwei begnügen. Und die in der Kinderklasse L startende Lea Marie Preußer schaffte mit Nökkvi von Mýrarbær eine Zeit von 36,55 Sekunden, was ihr den dritten Platz sicherte. 

Kampf um den Titel Ostdeutscher Meister

Doch die meisten Reiterinnen und Reiter waren nicht allein der Freizeitprüfungen wegen angereist. Vor allem lockte sie der Titel des Ostdeutschen Meisters nach Hohenbruch. Auf der Paddock-Wiese konnte man Hänger aus Jena, Chemnitz, Zweinig und weiteren weit entfernten Höfen sehen. Sie hatten die lange Anfahrt auf sich genommen, um bei Familie Hoff zu Gast zu sein und ihr sportliches Können zu präsentieren. Insgesamt 150 Starter kamen so auf dem Schleuener Hof in diesem Jahr zusammen, was sich an einer beinahe übervollen Paddock-Wiese widerspiegelte. Zum Glück ist in Hohenbruch viel Platz und die Gegebenheiten für Pferd und Reiter sehr gut.

In diesem Jahr konnte man außerdem erstmals die frisch gebackenen Waffeln, die Buletten und die Steaks beinahe direkt am Ovalbahnrand zu sich nehmen. Direkt hinter dem Sprecherhäuschen waren die Stände aufgestellt, sodass die Wege nicht mehr weit waren. Die geschätzt 300 Zuschauer machten entsprechend regen Gebrauch von den angebotenen Speisen und Getränken und waren anschließend gleich wieder am Rand, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zuzujubeln.

Die Meistertitel konnten in den Erwachsenenklassen T1, T2, V1, F1, in der Juniorenklasse T3, T4, V2, F2 und in der Jugendklasse T3, T4, V2, F2 gewonnen werden. Auch alle Prüfungen der Kinderklasse sowie D2, PP1, P2 waren Meisterprüfungen.

Hier nun die Ergebnisse des Turniers in den Prüfungen, die für die Meistertitel ausgeschrieben waren (immer nur die drei Erstplatzierten):

ERWACHSENE

JUNIOREN/JUGENDLICHE/KINDERKLASSE

Bilder: Gerald Erdmann/Sonja Stenzel