Sonntags-Pass
Die Idee: Rennpass-Reiten ist Erfahrungssache – für Reiter und für Pferde.
Erfahrung sammeln ist aber gar nicht so einfach, denn leider gibt es in Baden-Württemberg viele kleinere Turniere, die keine Passdisziplinen anbieten bzw. mangels geeigneten Bahnen diese nicht anbieten können. Als unerfahrener Reiter oder mit einem jungen Pferd gleich bei einem OSI mitstarten, ist auch nicht jedermanns Sache. Zudem bieten im Süden nicht alle OSI Rennpass- Wettbewerbe an, weil die Anforderungen an die Rennstrecke hoch und die Organisation nicht ganz unkompliziert ist.
Sonntags-Pass ist ein Versuch, aus all diesen Überlegungen ein Konzept zu entwickeln, welches
Reitern, Pferden und Veranstaltern gerecht wird.
Das heißt: Für einen Sonntags-Pass genügt eine ebene, gerade, ordentlich breite und etwa 200
Meter lange Strecke, deren Belag sich zum Rennpassreiten eignet. Das ist im Idealfall eine
Passbahn, es kann aber auch ein fein geschotterter Wald oder Feldweg sein.
Sonntags-Pass bietet i. d. R. zwei Prüfungen an, ein (Speed)-Passrennen nach der Uhr und eine Art Passprüfung, bei der es hauptsächlich auf den Stil ankommt und der Reiter Tipps für seine weitere Arbeit bekommen soll. Die eigentliche Pass-Strecke beträgt wie bei den bekannten Prüfungen jeweils 100 Meter. Es gibt einen Starter. Für die Zeitnahme genügen zwei Stoppuhren. Bei der Stil-Passprüfung berücksichtigt der Richter zusätzlich das Legen und das Zurücknehmen. Die eine Prüfung findet vor einer Mittagspause statt, die andere danach.
Sonntags-Pass wird von einem Richter gerichtet, der Erfahrung hat im Rennpassreiten und so platziert ist, dass er die ganze Strecke einsehen kann. Der Richter beurteilt im Rennen gegen die Uhr, ob der Reiter die ganze Strecke in der richtigen Gangart absolviert hat. Bei der Sonntags- Passprüfung bewertet er den Stil und gibt den Reitern Tipps für ihre weitere Arbeit. Zu Grunde liegt dieser Bewertung das Reglement der FEIF, die FIPO, nach der bekanntermaßen seit der Saison 2007 die Turnierprüfungen im IPZV durchgeführt werden.
Was außerdem wichtig ist:
Langfristig soll es den Sonntags-Pass in Baden-Württemberg möglichst oft und im ganzen Land
verteilt geben, so dass die Teilnehmer womöglich höchstens eine Stunde mit dem Hänger
unterwegs sind, um mehrere Veranstaltungen im Jahr zu absolvieren.
Sonntags-Pass wurde als Modellversuch des IPZV Süd im Jahr 2005 gestartet. Er hat inzwischen
Schule gemacht und soll dem Rennpassreiten weiterhin Auftrieb geben. Die bisherigen
Veranstalter – Schloss Neubronn und das Gestüt Wiesenhof – haben bisher durchweg sehr gute
Erfahrungen mit dieser noch recht jungen Art der Veranstaltung gemacht.
Sonntags-Pass soll nicht viel kosten - zunächst einmal 5 Euro Startgeld pro Prüfung und 5 Euro für
den Platz - und soll an alte „Tugenden“ der Islandpferdeszene anknüpfen – will heißen: man
kommt auch, um Gleichgesinnte zu treffen; Gemütlichkeit ist wichtig; Rennen zu reiten macht
Spaß, ist aber nicht alles.
Zum Sonntags-Pass muss man sich nicht Monate vorher anmelden. Eine Woche vor der
Veranstaltung genügt.
Für Anregungen, Verbesserungsvorschläge, Tipps sind wir jederzeit offen:
Anke-Schwörer-Haag, Richtervertreterin Baden-Württemberg im IPZV Richtausschuss
Caro Klein, Sportwartin Landesverband Baden-Württemberg
Dani Gehmacher, Jugendwartin Landesverband Baden-Württemberg
Musterausschreibungen und die zusätzliche Idee "Renntage" finden SIe in dem u.a. Download.
Fotos: Fotoagentur DK