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WM 2015: "Feeling" FR & SA

08.08.15
von Kai Anna Braun
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Ein von Islandfarben dominiertes T1-Finale wird es am Sonntag zu bestaunen geben, nachdem diese Nation einfach die schönsten und am professionellsten vorgestellten Ritte des gestrigen Tages ablieferte.

Gleich zu Anfang zeigte Sigurður "Diddi" Bárðarson, dass er zu Recht seit vielen Jahrzehnten einer der erfolgreichsten Reiter der Islandpferdeszene ist und noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Geschickt stellte er seinen großrahmigen Jarl frá Miðfossum, der stets bergauf und mit ausladendem Bewegungsablauf zu sehen war, vor. Kurz danach schob sich der seit Jahren ungeschlagene Tölt-Meister Jói Skúlason an die Spitze. Von vielen Seiten war aus den Zuschauerblöcken zu hören, dass dies der wohl beeindruckenste und harmonischste Ritt des in Dänemark lebenden Isländers war. Stolz und hoch aufgerichtet lief Garpur seine Runden mit viel Gleichmaß, Fluss und Lockerheit. Die einhellige Meinung der Richter und auch des Publikums: So soll ein Töltpreis aussehen!

Die Stimmung im deutschen Block erreichte dann am Nachmittag ihren Höhepunkt, als Lucie Maxheimer mit ihrem Stjörn die erste Goldmedaille für Deutschland holte durch eine durchweg konstante und gleichmäßig gute Vorstellung in ihrer Youngster-T2. Herzlichen Glückwunsch noch einmal an dieser Stelle!

Den Atem stocken ließ im Anschluss daran das Passrennen über 250 Meter, bei welchem gleich im ersten Lauf atemberaubend schnelle Zeiten erreicht wurden. Sogar der aktuelle Weltrekord wurde nur um ein paar Hundertstel verfehlt.

In den heutigen zwei letzten Läufen war es dann auch gleich soweit: Die Spannung und Aufregung waren schon im dritten Lauf zu spüren, als Søren Madsen es tatsächlich schaffte, den Weltrekord mit einer Zeit von 21,49 Sekunden zu unterbieten, ein großartiger Erfolg für Dänemark! Doch wer glaubte, das sei schon der Höhepunkt des Tages, dem verschlug es dann im letzten Lauf förmlich die Sprache, als Guðmundur Einarsson aus Schweden der absolute Coup gelang – nämlich die exakt gleiche Zeit wie Søren Madsen zu erreiten. Was ein Rennen! Am Ende ging der Titel des Weltmeisters dann an Gummi, da er die schnellere Zeit in den anderen Läufen hatte. Schön zu sehen, wie sich die Reiter bei der Siegerehrung ehrlich freuten und stolz auf sich und ihre Pferde waren. Und schön war außerdem zu sehen, dass es neben wenigen nicht so harmonischen Passritten dieses Jahr auch sehr viele hervorstechend gut, weich und harmonisch gerittene Läufe gab!

Die Breeding Show des gestrigen Abends trug zur Unterhaltung aller bei, mit beeindruckenden Auftritten, einstudierten Shows und natürlich jeder Menge wunderschöner Pferde stellten sich verschiedene Höfe der Menge vor. Es wurde zu einer Abstimmung zur Wahl des beliebtesten Gestüts per SMS aufgerufen, welchem viele Zuschauer auch gleich folgten und ihre Stimme abgaben. Heute um 13.30 Uhr war es dann soweit und als Sieger der Zuschauerabstimmung wurde das Gestüt Slippen von Jóhann Skúlason geehrt, die mit einer tollen Vorstellung glänzen und überzeugen konnten.

Den Abend bestimmte die Fashion Show und die damit einhergehende Shopping Night. Viele, viele Zuschauer, Reiter, Helfer und Offizielle kamen und nutzten die Gelegenheit noch bis in die Nacht hinein in jedem Laden und Stand einmal oder auch ein paarmal zu stöbern und einige Kronen loszuwerden. Eine Band begleitete das Ganze bis um circa halb eins, woraufhin sich die Leute zerstreuten und sich auf den Weg nach Hause machten. Ein wenig schade ist es, so die Meinung der von weither angereisten Gäste dieser WM, dass das Abendprogramm bisher stets früh zu Ende ging und es keine weitere Art der Unterhaltung bis später als halb eins gab. Dies wird von vielen Seiten bedauert, auch wenn die Band des Donnerstagabends sehr zu überzeugen und zum Feiern anzuregen wusste.

Die Stimmung im deutschen Block ist am heutigen Tag deutlich durchwachsen. Feiern und Jubeln war natürlich angesagt, als Marvin Heinze die zweite Goldmedaille für Deutschland im Junioren-Fünfgang holte und die Nation damit stolz machte.

Einigen Unmut zeigen die (nicht nur deutschen) Zuschauer über den Umstand, dass Henning Drath, der sich als allseits beliebter Sprecher etabliert hat, diesen Job seit einigen Tagen nicht mehr ausübt oder ausüben darf. Es bilden sich in regelmäßigen Abständen Sprechchöre und Rufe, die klar machen, dass sich die Zuschauer mehr Einsätze von Henning wünschen, da sie sich diesen Umstand auch bisher nicht erklären können...

Im Moment läuft das B-Finale im Fünfgang, spannend zu verfolgen, wer sich das Ticket ins A-Finale sichern kann!

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