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Wurz: Annabell und Spóliant legen vor

09.05.13
von Lutz Lesener

Gut 400 Kilometer trennen das beschauliche Wurz in der Oberpfalz von der pulsierenden Metropole Berlin, und doch gibt es einige Fakten aus Bayern zu vermelden, die später im Jahr in der Hauptstadt von Interesse sein dürften.

Am vergangenen Wochenende fand auf dem Lipperthof in Wurz die bewährte Kombination aus FIZO-Materialprüfung und Rennpasswettbewerben nach Sportregelwerk statt. Mit 46 Pferden hatte sich ein großes Starterfeld für die Materialbeurteilung unter dem Sattel eingefunden - viel Arbeit für Richter und Vorsteller, bei denen zwei besonders gut ausgelastet waren: Þórđur Þorgeirsson stellte nicht weniger als 18 Pferde vor, Siggi Narfi Birgisson hatte elf vierbeinige Schützlinge zu präsentieren.

Star der FIZO in Wurz war der 6jährige Hengst Spóliant vom Lipperthof: Der Sohn von Lykill frá Blesastöđum 1A aus der Bakkustochter Sædís vom Lipperthof begeisterte Juroren wie Zuschauer gleichermaßen und verbesserte mit einer Gesamtnote von 8,69 die Bestmarke für Pferde aus deutscher Zucht um sechs Hundertstel. Das Exterieur von Spóliant wurde mit 8,43 bewertet, die Reiteigenschaften mit fantastischen 8,87 Punkten.

Spóliant wurde damit nicht nur Sieger der FIZO-Prüfung in Wurz, sondern dürfte auch einer der heissesten Anwärter für eine der begehrten Fahrkarten zur Zuchtbeurteilung auf der Weltmeisterschaft in Berlin sein.

Bei den älteren Hengsten erhielt Ísleifur vom Lipperthof mit 8,37 Punkten die beste Bewertung, bei den Fünfjährigen schnitt Ás-Sjóli von der Igelsburg mit einer Gesamtbeurteilung von 8,33 (Exterieur 8,14, Reiteigenschaften 8,46) am besten ab. Von allen vorgestellten Stuten sicherte sich die 2006 geborene Snædís vom Lipperthof mit 8,34 Punkten (Exterieur 8,35, Reiteigenschaften 8,34) die höchste Bewertung. Die vollständigen FIZO-Ergebnisse gibt es hier.

22 Jungpferde am Start
Neben der Beurteilung für gerittene Pferde ist auf dem Lipperthof regelmäßig auch eine  Jungpferdeprüfung nach IPO Bestandteil des Programms.In diesem Jahr hatten die Züchter 22 Nachwuchspferde der Jahrgänge 2009 und 2010 gemeldet.

Die höchste Beurteilung erhielt die Stute Snerpa von Oed auf der Zucht von Familie Wagner. Snerpa, eine Tochter des Naskur von Oed und der Spönn frá Hafsteinsstöðum, erzielte 8,10 Punkte für das Exterieur und jeweils 8,20 Punkte für Interieur und Gangveranlagung. Zu ihrer Endnote von 8,17 gaben ihr die Richter Jens Füchtenschnieder und Claudia Sirzisko den folgenden Richterspruch mit auf den Weg: "Sehr harmonisch gebaute, hochveranlagte Fünfgangstute mit sehr guten Bewegungen aus der Schulter bei hoher Elastizität."

Die vollständigen Ergebnisse der Jungpferdeprüfung sind hier nachzulesen.

Sport mit großen Namen
Neben dem Zuchtteil - auch in diesem Jahr inkl. der Hengstkörung des Verbandes der Kleinpferdezüchter und Spezialrassen Bayern e.V. - locken traditionell die Rennpasswettbewerbe Reiter wie Zuschauer nach Wurz. 29 teils hochklassige Kombinationen gingen an den Start, darunter auch WM-Anwärter aus Island, Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Aus Sicht des IPZV besonders erfreulich war dabei das Abschneiden von Annabell Steuer: Mit ihrer Stute Geisa frá Reykjavík konnte die Saarländerin sowohl das 250-m-Passrennen P1 wie auch den Speedpass über 100 m (P2) für sich entscheiden. Im Passrennen verwies sie mit 22,66 Sekunden den mehrfachen Weltmeister Beggi Eggertsson mit Lótus frá Aldenghoor auf Rang zwei, im Speedpass unterbot das Duo mit 7,72 Sekunden die Zeit von Weltrekordhalter Frami von St. Oswald mit Carina Mayerhofer (AUT) im Sattel um zwei Hundertstel.

Der Sieg im 150-m-Passennen P3 ging in 15,37 Sekunden ungefährdet an den Schweizer Thomas Haag und Risi vom Schloß Neubronn. In der Passprüfung PP1 setzte sich Carina Mayerhofer mit 7,96 Punkten durch. Alle Sportergebnisse sind hier verfügbar.

 

 

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