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Handlungsempfehlungen Wolf

01.12.21
von IPZV e.V.

Aufgrund der sich weiterhin zuspitzenden Lage der Wolfsproblematik in Deutschland, möchten wir Euch im Folgenden einige wichtige Tipps und Links auflisten, damit bestenfalls schon präventiv gehandelt werden kann.

Sicherlich haben viele von den tödlichen Übergriffen auf insgesamt vier Ponys innerhalb von vier Wochen im Raum Schermbeck, Nordrhein-Westfalen gehört. Aber auch die Meldung einer Reiterin aus dem Kreis Oldenburg, die beim Ausritt von zwei Wölfen mehrere hunderte Meter „begleitet“ wurde und der Bericht einer Islandpferdehalterin aus dem Raum Gifhorn, die ihre Pferde nun aufstallt, nachdem ein Jäger nachts Wölfe um ihre Pferdekoppel hat laufen sehen, zeigen, dass die nach wie vor verbreitete Haltung „Wölfe interessieren sich nur in Ausnahmefällen für Pferde und es würde keine Gefahr von ihnen für unsere Tiere ausgehen“ nun endgültig an Glaubhaftigkeit verliert.

Wir möchten allen Pferdehaltern, -besitzern und –züchtern ans Herz legen, sich mit dieser Thematik zu befassen. Im Falle eines Falles muss schnell und überlegt gehandelt werden, sich dafür im Voraus schon einmal eingelesen zu haben und notwendige Kontakte rauszusuchen, hilft sicherlich vor noch mehr Stress in einer Situation, die keiner von uns erleben möchte.

Auf der Internetseite der Deutschen Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) sind ausführlich viele Hintergrundinformationen zum Wolf zu finden. So findet man hier unter anderem:

  • Karten zum Wolfsvorkommen in Deutschland
  • Rissstatistiken über alle Nutztierrisse
  • Jahresberichte zu Prävention und Nutztierschäden

Da es in den Bundesländern große Unterschiede im Wolfsmanagement gibt und es dauernd zu Neuerungen kommt, können wir keine einheitliche Übersicht erstellen. Über die jeweilig geltenden Regularien zu Zaunbau, Zuschüssen und Billigkeitsleistungen informieren die Länder gesondert auf ihren eigenen Webseiten. Hier sind die Links zu den Länder-Webseiten aufgelistet.

Als Ansprechpartner, stellt jedes Bundesland sogenannte Wolfsberater. Diese stehen für Fragen zur Verfügung, machen auch Vor-Ort Termine und sind auch beratend tätig hinsichtlich Präventionsmaßnahmen. (Die Subventionierung von Herdenschutzmaßnahmen für Pferde sind in vielen Bundesländern nach wie vor Einzelfallentscheidungen der zuständigen Ministerien. WICHTIG: Erfahrungsaustausch der regionalen Pferdehalter!)

Die Strukturen innerhalb der Bundesländer sind stark unterschiedlich. In einigen sind die Tätigkeitsbereiche schon aufgeteilt, in anderen noch nicht. Hier findet ihr sämtliche Ansprechpartner der einzelnen Bundesländer.

Verhalten nach mutmaßlichem Wolfsangriff

  • Verletztes Tier sichern und notversorgen - Desinfektion kann Wolfs-DNA vernichten (Tierarzt hinzuziehen!)
  • Hunde fernhalten!!! (Verunreinigung der DNA, Verfälschung der Spuren)
  • Notfallhotline/Wolfsberater anrufen
  • Verletzungen dokumentieren
  • Gespräch mit dem Wolfsberater dokumentieren (am besten Zeugen hinzuziehen)
  • B-Probe vom Wolfsberater aushändigen lassen oder selbst nehmen und vom WB mit Unterschrift bestätigen lassen
  • Fotodokumentation des Risses und des Rissortes (sowohl Detailaufnahmen, als auch Übersichtsbilder machen; Fundort nicht aufräumen, Spuren nicht zerstören)

Dieser Flyer vom Aktionsbündnis Pro Pferd e.V. gibt eine kurze Anleitung zum Verhalten bei Wolfsbegegnungen zu Fuß und mit Pferd und zum Verhalten nach einem mutmaßlichen Wolfsangriff.

In einigen Fällen gehen großen Vorfällen schon kleinere Verletzungen voraus (vor allem an den Hinterbeinen oder der Halsgegend). Häufig werden diese noch nicht in Zusammenhang mit Wölfen gebracht, daher ist es wichtig, bei unerklärlichen Verletzungen diese Option durchaus in Betracht zu ziehen. Auch ist ein Austausch mit Tierhaltern der gleichen Gegend, ebenso mit Tierärzten, Schmieden, Jägern o.ä. wichtig. Manches schafft es nicht bis in die Presse, allerdings durchaus in den „Buschfunk“.

In ihren am 08.11.2021 herausgegebenen Kernanforderungen an die neue Bundesregierung hat die FN auch klare Forderungen zum Wolfsmanagement gestellt. Hier könnt ihr die gesamte aktuelle Broschüre der FN herunterladen

Wir sind stets mit anderen aktiven Verbänden im Gespräch und informieren, sobald sich auf politischer Ebene etwas ändert. Bis dahin können wir lediglich unsere Tiere bestmöglich schützen und immer versuchen, möglichst viele aufklärende Gespräche und Diskussionen zu führen um unseren Tieren eine Stimme zu geben.

Für Fragen oder einen Informationsaustausch stehen wir gerne jederzeit zur Verfügung:
Christiane Rippl: ch.rippl@propferd.org

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